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Celestin Freinet (1896 - 1966)
französischer Volksschullehrer, Reformpädagoge

Was ist Freinet-Pädagogik?

1. Freinet ging davon aus, daß die Kinder lernen wollen! Er nimmt an, daß es eine Natürliche Methode des Lernens gibt, mit der die Kinder lernen. Wenn ich die Lernunlust der Kinder vermeiden will, muß ich meinen Unterricht ändern. Ich darf das Lernen der Kinder nicht verhindern. Dazu muß ich meinen Unterricht verändern. Das geht nur, wenn wir Lehrer auch bereit sind, uns zu verändern.

2. Wir müssen deshalb untersuchen, wo die Interessen der Kinder liegen, damit wir in der Lage sind, "ihnen das Wort zu geben". Wenn sie nach ihren Interessen und ihren Fähigkeiten arbeiten können, sind sie sehr bereit und fähig, den meisten Unterricht selbständig zu gestalten.

3. Der Lehrer, die Lehrerin ist dabei vor allem als Hilfe da, nicht als Leiter und Lenker. Dafür müssen die LehrerInnen ihren Kopf freimachen für die Interessen der Kinder, dann können sie diese auch berücksichtigen. Der Lehrer wird zum Lernenden, andere Interaktionsformen werden möglich. Der Lehrer ist für den Rahmen verantwortlich., läßt aber Raum, daß die Kinder das Wort ergreifen können.

4. Dazu gehört das Forschen und Entdecken der Kinder. Der Lehrer weiß nicht alles besser, er ermöglicht es den Kindern, eigene Erfahrungen zu machen und diese anderen zu vermitteln.

5. Der Morgenkreis, Klassenrat o.ä. ermöglicht die Findung von Themen und deren Vorstellung vor der ganzen Klasse.

6. Entdeckungen, Arbeitsergebnisse werden anderen mitgeteilt. Dies kann auch geschehen über Wandzeitungen, Klassen- oder Schulzeitungen, Druckerzeugnisse aus der Schuldruckerei.

7. Zur Unterstützung der Arbeit dienen Lexika, Bücher und Arbeitskarten, die entweder von Schülern selbst angelegt werden oder im Handel erhältlich sind. Viele Karteien sind auch einfach vom Lehrer zu erstellen.

8. Festgelegt werden die Arbeiten im Klassenrat. Festgehalten werden sie im Wochenplan, den jeder Schüler am Anfang der Woche für sich gestaltet. Der Wochenplan ist nach seiner Fertigstellung Pflicht.

9. Die SchülerInnen arbeiten allein oder in Gruppen. Dies wird durch die Arbeitsinhalte bestimmt. Bestimmte Arbeiten an Projekten können auch länger dauern. Zwischenberichte werden im Klassenrat gegeben. Der Lehrer ist als Ansprechpartner für Probleme vorhanden.

10. Lehrpläne setzen der Freien Arbeit Grenzen, da bestimmte Themen Pflicht sind. Gleichzeitig geben die Lehrpläne Anstöße für die Themen der zu bearbeitenden Projekte.

11. Bestimmte Inhalte müssen gelernt werden (z.B. Mathematik). Als Hilfsmittel dienen dazu u.a. Bücher undArbeitskarteien. Wir unterscheiden dabei Freiarbeit, bei der die Kinder sich wirklich frei ihr Arbeitsthema wählen und das oft damit verwechselte "Freie Üben", bei dem die Kinder aus bestimmten Arbeitsvorgaben ihr Lerntempo und die Arbeitseinteilung bestimmen können.

12. Bestimmte Fächer werden in Epochen unterrichtet, um nicht bis zur nächsten Unterrichtsstunde eine Woche warten zu müssen. So werden aus den Fächern Biologie, Erdkunde, Geschichte etc. Einheiten, in denen in einer Woche etwa 5 Stunden an einem Thema gearbeitet werden kann. Die Arbeitsergebnisse sind überzeugend.

13. Lernen findet statt an direkt vermittelten Erfahrungen, es wird nicht didaktisch aufbereitet.

14. Das Lernen ist an den Bedürfnissen der SchülerInnen orientiert, wie auch an den Bedürfnissen des Lehrers.

15. Freinet ging davon aus, daß die Klasse als Kooperative zu organisieren sei. Pädagogische Materialien sind dabei Hilfsmittel.

aus: Heft 55, "Fragen und Versuche"
"Adler steigen keine Treppen" von
Heini Witte-Löffler, Sek. I Lehrer,
Mitglied der Päd. Kooperative seit vielen Jahren, aktiv u.a. in einer Lernwerkstatt


Links zur Freinet-Pädagogik:

http://paed.com Reformpädagogischer Bildungsserver

http://freinet.paed.com Freinet-Pädagogik

http://summerhill.paed.com Summerhill / selbstregulative Erziehung

http://paed.com/offu Offener Unterricht (Falko Peschel)


Quelle: http://www.uni-leipzig.de/~schule34/freinet.htm (00-03-30)
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