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Zusammenfassung

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Der psychologische Test
Das psychologische Experiment

Wie in jedem naturwissenschaftlich orientierten Forschungsbereich, so bestimmt auch in der hier beschriebenen Intelligenzforschung die angewandte Methode das Ergebnis in nicht unerheblichem Ausmaß. Enthalten die in die Stichprobe einbezogenen Testaufgaben einzelne Merkmalsbereiche nicht, so kann bei der späteren Analyse kein Faktor entsprechenden Inhalts gefunden werden. Sind sehr viele breite Merkmalsgruppen Grundlage der Faktorenanalysen, so ergeben sich logischerweise sehr differenzierte Faktorenstrukturen. Relativ homogene Merkmalsgruppen hingegen begünstigen eher das Auffinden eines globalen Generalfaktors.

Einige Befunde können dagegen jedoch auch als stabil und gesichert betrachtet werden. Trotz aller unterschiedlicher Faktorenmodelle scheint es sinnvoll und berechtigt von einem globalen, grundlegenden g-Faktor intelligenten Verhaltens auszugehen. Die Vorstellung von einem Generalfaktor der Intelligenz ist und bleibt lediglich eine statistische Abstraktion. Von ihm als von einem realen Phänomen zu sprechen, muss auch weiterhin eine vorläufige Spekulation bleiben.

An dieser Stelle muss auch auf die begrenzten Erkenntnismöglichkeiten jeder Korrelationsanalyse hingewiesen werden. Aus der Eigenschaft von Tests wird auf gemeinsame Eigenschaften von Personen geschlossen. Es wird weiter unterstellt, "bei allen Messwertträgern finde sich eine hinlänglich vergleichbare Menge von Fähigkeiten" (AMELANG/BATUSSEK 1994, 214). Diese Annahme bezweifelt KALVERAM (1970) und behauptet, dass die Faktorenanalyse nicht psychologische Phänomene (Fähigkeiten, Fertigkeiten) ordne, sondern Messinstrumente (Tests) mit denen diese psychischen Gegebenheiten erfasst werden sollen.