... aus einem alten Buch zur
"Rechenkunst"

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Das
Einmaleins
Die zwei Zahlen, welche mit einander multipliciret werden
sollen, mögen so gross sein als man will, so werden
solche Regeln gegeben werden, dass man dieselben mit
einander multipliciren und das Productum finden kann, wenn
man nur je zwei Zahlen, davon eine jede kleiner ist als 10,
mit einander multipliciren kann.
Dieses wird in der Multiplication ebenso erfordert, als
in der Addition ist erfordert worden, dass man wisse, zwei
Zahlen, so kleiner sind als 10, zusammen zu setzen oder zu
addiren.
Man hat aber hierinn diesen Vortheil, dass, wenn man
gleich nicht wissen sollte, wie viel zwei solche einfache
Zahlen mit einander multipliciret ausmachen, man dasselbe
durch die Addition leicht finden kann. Als wenn einer je
nicht wissen sollte, wieviel 9 sieben mal genommen ausmacht,
so darf er nur 9 sieben mal unter einander schreiben und
zusammen addiren, da ihm dann die Summe das gesuchte Product
geben wird.
Diese Mühe aber einem zu benehmen, so haben wir
gewöhnlichermassen diese Tabelle beigefügt, woraus
man sogleich das Product, welches durch Multiplicirung
zweier einfachen Zahlen mit einander herauskommt, finden
kann.
Damit aber einer nicht nöthig habe, eine solche
Tabelle allzeit bei sich zu führen, so ist nöthig,
dass ein jeder, welcher im Rechnen fertig zu sein verlanget,
diese Tabelle auswendig lerne, welche folget.
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Diese Tabelle, welche zuerst von dem Pythagoras seinen
Schülern soll vorgeleget worden sein, pflegt theils die
Pytbagorische Tabelle, theils auch das Einmaleins benennet
zu werden. Diese letztere Benennung führet die selbe
deswegen, weilen man gemeiniglich von ein mal eins ist eins
anzufangen pflegt. Da aber eine jede Zahl mit eins
multipliciret oder einmal genommen in ihrer Grösse
unverändert bleibt, so haben wir die Multiplication der
einfachen Zahlen mit eins nicht beigesetzet.
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