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Kreativitätstechniken: Die Walt-Disney-Methode

ist benannt nach dem bekannten amerikanische Erfinder der Mickey Mouse und Filmproduzenten, der erst nach großem Zaudern wagte, einen 90-Minuten-Film zu drehen. Es geht bei dieser Methode darum, die widerstreitenden Stimmen in einer Person räumlich und zeitlich zu trennen, um aus normalen Denktunneln und -fahrstraßen herauszukommen. Die Walt-Disney-Strategie ist eine Methode zur Persönlichkeitsentwicklung und unterstützt sowohl Einzelpersonen als auch Teams darin, die Träumer, Realisten und Kritiker in sich gezielt und konstruktiv zu nutzen. Viele Menschen haben im Alltag Träume und Visionen, setzen diese aber nicht um. Andere sind harte Realisten, planen konsequent und gut, aber es fehlt ihnen an Kreativität, um neue Wege einzuschlagen. Andere wieder sind gute Kritiker, wissen warum etwas gehen könnte oder wie ein Problem angegangen werden sollte, tun es aber nicht. Die Methode funktioniert durch das Verwenden drei eigener Fähigkeiten, denn anstatt ein berufliches Projekt, einen Karriereschritt oder ein Problem nur anzupacken, wird das Vorhaben zuerst aus drei verschiedenen Perspektiven beleuchtet: aus der des Träumers, jener des Planers und der des Kritikers. Jeder Mensch trägt diese drei Grundfähigkeiten in sich und erst durch diese Methode können alle drei zu Wort kommen und die Vorteile jeder Perspektive werden genutzt

Dazu verwendet man drei Stühle, die symbolhaft für den Träumer, den Planer bzw. Realisten und den Kritiker bzw. Bedenkenträger stehen. Der Träumer entwickelt Ideen, Ziele und Visionen. Dabei lässt er der Fantasie freien Lauf und kümmert sich nicht um mögliche Einschränkungen. Der Realist liefert praxisbezogene Vorschläge für die Umsetzung der Träume. Er erstellt einen konkreten Plan mit Einzelschritten, die es zur Erreichung des Ziels braucht. Er entscheidet, was möglich ist und was nicht. Der Kritiker betrachtet nüchtern die Idee und hinterfragt einzelne Schritte aus einer gewissen Distanz. Wenn an der Grundausrichtung etwas nicht stimmt, muss der Träumer nochmals nachdenken. Wenn einzelne Schritte des Plans unzureichend durchdacht sind, ist erneut der Realist gefragt.

Bevor die Methode konkret angewendet werden kann, ist eine klare Sicht der aktuellen Situation und eine gute Zielarbeit notwendig: Vom Ist-Zustand ausgehend, wird ein konkretes Ziel gesetzt und erst dann schlüpft man in die Rolle des Träumers. Hier ist alles erlaubt: Man darf phantasieren, träumen und Visionen haben, wie es aussehen könnte, wenn das angestrebte Ziel erreicht wird. Dazu sollte man es sich auf einer Couch oder einem Sessel bequem machen. Wer darauf Platz genommen hat, sollte seinen Traum vollständig beschreiben und konkret an seinem Traumbild arbeiten. Etwa die Angestellte, die von einem Berufswechsel und einem eigenen Laden träumt. Schließlich setzt sich die Ratsuchende auf Stuhl zwei und überlegt konkrete Schritte, skizziert einen konkreten Ablaufplan für sein Vorgehen. Nun ist Tatkraft angesagt, denn in dieser Perspektive sollte geplant werden, was zur Umsetzung des Traums gebraucht wird. Die zeitliche Abfolge, die finanzielle Gestaltung, welche Ressourcen man dazu benötigt, wobei die gesamte Planarbeit schriftlich oder grafisch zu Papier gebracht werden sollte. Erst in einem dritten Schritt kommt der Kritiker zu Wort. Auf Stuhl Nummer drei wird im genannten Beispiel überlegt: Was könnte dabei schiefgehen? Wenn ich scheitere, wer stellt mich dann noch ein? Wichtig dabei ist, dass es konstruktive Kritik ist, nicht destruktives Dagegenreden. In dieser Rolle wird der Plan kontrolliert, ob die zu Papier gebrachten Punkte das Erreichen des Zieles tatsächlich möglich machen. Der Kritiker in sich kann Vorschläge zur Änderung oder Ergänzung des Planes bringen.

Wie lange eine solche Ein-Personen-Strategie-Sitzung dauert, kommt sehr auf das Projekt an und wie viel kritische und wichtige Ergänzungen in den Plan eingearbeitet werden müssen. Diese Methode kann man alleine anwenden, aber manchmal ist auch die Hilfe eines Coaches angebracht.


Kreativitätstechniken - Methoden der Ideenfindung


Literatur & Quellen

Kolb, Klaus & Miltner, Frank (1998). Kreativität - frei für neue Ideen und Lösungen. Die besten Methoden für Alltag und Beruf. Graefe & Unzer.

 



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