[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Übungen für das Gehirn

Normalerweise benutzen Menschen immer dieselben Bereiche im Gehirn. Der Neurobiologe Lawrence C. Katz (1956– 2005) trat den ALltagsroutinen mit „Neurobics“ entgegen: Das sind kleine Übungen, die sich ganz einfach in den Alltag integrieren lassen, aber alles andere als Routine bedeuten. Dadurch werden neue Nervenzellen und Verbindungen im Gehirn aufgebaut und erhalten. Neurobisch ist eine Übung nur dann, wenn sie alle der folgenden Kriterien erfüllt: Zunächst einmal geht es darum, seine Sinne neu zu erfahren, d.h., anstelle eines Sinnes, den wir normalerweise in einem bestimmten Zusammenhang gebrauchen, konzentrieren wir uns auf einen anderen. So schulen wir Gehirnbereiche, die sonst nur selten zum Zuge kommen.

Blind essen

Quelle: http://www.simplify-selbstmanagement.de (09-09-11)

Eine völlig neue Erfahrung ist es mit verbundenen Augen zu essen. Dabei werden Sie schnell feststellen, wie sehr Sie sich normalerweise von optischen Eindrücken beeinflussen lassen. Wenn Sie aber nicht mehr sehen können, achten Sie mehr auf Ihre anderen Sinne: Sie schmecke intensiver, nehmen Geräusche, die Temperatur und die Beschaffenheit der Speisen bewusster wahr.

Neues riechen

Auch wenn Sie vielleicht nicht oft türkisch oder asiatisch essen, kann es sinnvoll sein, einen Abstecher zum türkischen oder asiatischen Supermarkt zu machen. Natürlich eignet sich auch ein anderes Geschäft, das so exotisch ist, dass Sie nicht regelmäßig dort einkaufen. Schnuppern Sie an den fremden Gewürzen und saugen Sie Gerüche in sich auf. Dadurch erhöhen Sie die Zahl der Nervenbahnen, die die Gerüche aufnehmen und speichern müssen.

Es gibt sogar Restaurants, die sich diese Idee zunutze gemacht haben. Die Gäste essen dort im Dunkeln. Ziel ist genau das, worum es bei Neurobics geht: eine neue Erfahrung zu machen und seine Sinne neu zu erleben. Für einige Zeit „blind“ zu sein, können Sie auch bei anderen neurobischen Übungen einsetzen: Wählen Sie Ihren Kaffee oder Tee einmal nicht anhand der Beschriftung der Verpackung aus. Schließen Sie stattdessen die Augen und versuchen Sie, sich anhand des Duftes für eine Sorte zu entscheiden.

Hände tauschen

Benutzen Sie als Rechtshänder vorübergehend die linke Hand und schreiben Sie den Einkaufszettel einfach mit links, nehmen Sie die Computer-Maus in die andere Hand. Bei diesen Übungen aktivieren Sie die andere Gehirnhälfte, die normalerweise bei diesen Tätigkeiten nicht beansprucht wird.

Alles auf den Kopf stellen

Wenn wir ein Objekt betrachten, analysieren wir es mit der linken Gehirnhälfte und erkennen es z. B. als eine Fotografie unserer Familie. Die rechte Gehirnhälfte kommt zum Zug, sobald es um räumliche Beziehungen geht. Wenn Sie nun das Familienbild auf den Kopf stellen, aktivieren Sie beim Betrachten zugleich die rechte Gehirnhälfte, denn die muss in diesem Fall die räumliche Beziehung herstellen, damit Sie das Bild entschlüsseln können. Man kann auch die Armbanduhr einmal verkehrt herum anlegen, sodass die 6 oben und die 12 unten steht?

Drauflosmalen

Nehmen Sie sich einfach ein großes Stück Papier und bunte Farbe und legen Sie unvermittelt los. So aktivieren Sie Teile des Gehirns, die bei vielen Menschen viel zu selten stimuliert werden: nämlich die emotionale und nonverbale rechte Seite. Das können Sie auch zu Musik machen oder auch zum Frustabbau, wenn Sie jemand geärgert hat.

Fühlen

Schulen Sie Ihren Tastsinn, indem Sie einen Sack mit verschiedenen kleinen Gegenständen wie Knöpfen, Schrauben, Muttern, Stoffresten und Büroklammern füllen. Ertasten Sie diese Gegenstände, ohne dabei hinzusehen.

Sich auf andere konzentrieren

Lassen Sie sich beim Essen ganz auf Ihren Gegenüber ein ohne Ablenkung durch Radio, Fernsehen oder Zeitung. Schenken Sie ihm Ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Der Kontakt mit anderen Leuten hat eine positive Wirkung auf unser Gehirn. Reden Sie mit möglichst vielen Menschen – sei es der Tankwart, die Verkäuferin beim Bäcker, die Nachbarin oder der Briefträger.

Versuchen Sie den folgenden "Text" zu entschlüsseln …

buchstaben als zahlen

Reiseerinnerungen

Schließen Sie Ihre Augen und gehen Sie auf Gehirnexpedition, z.B. erinnern Sie sich an einen lang zurück liegenden Urlaub – vielleicht an die Reise durch Griechenland oder Italien, vielleicht die Maturareise oder die Hochzeitsreise. Im ersten Augenblick wird Ihnen vielleicht nicht besonders viel darüber in den Sinn kommen, aber je länger Sie sich darauf konzentrieren, desto mehr Erinnerungen werden vor Ihrem inneren Auge auftauchen. Sammeln Sie dabei vielleicht auch schriftlich Details und machen sich ein Bild über Orte und Menschen, denen Sie dort begegnet sind. Stellen Sie sich alles so genau wie möglich vor, was haben Sie am ersten Abend gegessen, wie war die Anreise … Nach ein paar Minuten werden Sie überrascht sein, wie viel Ihnen wieder einfällt. Holen Sie dann vielleicht alte Fotos oder Dias der Reise hervor und vergleichen Sie diese mit Ihren Erinnerungen, erweitern Sie Ihre Erinnerungen …


Außerdem sollten wir ungewöhnliche Dinge tun und aus unserer Routine ausbrechen. Eng damit verbunden ist die letzte Forderung: Neurobische Übungen sollen von besonderer Bedeutung für uns sein, Spaß machen oder mit Emotionen verbunden sein.


Quellen und Literatur



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