[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Szenarien in der Entwicklungspsychologie

Entwicklungsaufgaben nach der Definition Havighursts verbinden in diesem Sinne Jugendliche und Umwelt, indem sie kulturelle Anforderungen mit individueller Leistungsfähigkeit in Beziehung setzen, und dem Individuum eine aktive Rolle bei der Gestaltung der eigenen Entwicklung einräumen.

Mietzel (2002, S. 390 ff) spricht von verschiedenen Identitätsstufen. Auch die Zugehörigkeit zu einer Religion steht im Zusammenhang mit den einzelnen Identitätsstufen: Bei der übernommenen Identität sind Jugendliche geprägt von Werten und Entscheidungen, die von jemandem anderen stammen, während in der erarbeiteten Identität die eigene Rolle, auch in Bezug auf religiöse Überzeugungen, selbst bestimmt wird.

Entwicklungsszenarien zum Thema "Identitätsentwicklung"

Die 15-jährige Margit besucht die Handelsakademie und verbringt den Großteil ihrer Freizeit mit ihren Schulkolleginnen. Eines Tages lernt sie auf einer Party die gleichaltrige Susi kennen, die durch ihre exzentrische schwarze Kleidung und ihre schwarz geschminkten Augen sehr auffällt. Von einem Tag zum anderen ändert auch Margit ihren Stil und schließt sich der Gothic Szene an. Ihre Eltern sind entsetzt und verstehen nicht, was in ihrer Tochter vorgeht. Sie verbieten ihr den Umgang mit ihren neuen Freunden und geben ihr Hausarrest.

 

Entwicklungsszenarien zum Thema "Religionszugehörigkeit"

Ein Junge und ein Mädchen im Alter von 17 Jahren sind eng befreundet (führen eine „Beziehung“). Die Lage ist aber so, dass der Junge aus einer äußerst religiösen Familie, die römisch-katholisch ist, stammt und das Mädchen eine Muslime ist. Das Mädchen ist wirklich nett und auch intelligent, dennoch wird sie bei Besuchen von der Familie des Freundes nicht ganz akzeptiert. Das äußert sich, indem sie das Gefühl hat, sie wird ignoriert, man bietet ihr nichts zu trinken an und seine Schwester äußert manchmal abwertende Bemerkungen.

Der Junge spricht mit seinen Eltern über die Lage und erklärt ihnen, dass es sich um ein Mädchen handelt, das er sehr lieb hat. Er erklärt seinen Eltern, dass es keinen Unterschied macht, welcher Religion jemand angehört und dass sie die Tatsache akzeptieren sollen und die Freundin besser behandeln sollen. Die Eltern nehmen sich diese Gespräch zu Herzen und sehen ein, dass es „egal“ ist welcher Religion die Freundin des eigenen Jungen angehört. Es geht ja schließlich darum, dass sich die beiden verstehen und wie sich das Mädchen benimmt- und das Benehmen und Auftreten des Mädchens ist sehr positiv. Die Familie beschließt daher, das Mädchen zu akzeptieren und die Beziehung der Beiden besteht weiterhin. Das muslimische Mädchen fühlt sich in der Familie wohl und es entsteht eine angenehme Atmosphäre in der Familie.

 



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