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Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen

Leider sind die ursprünglichen Materialien zur aufklärenden Ausstellung "(K)ein sicherer Ort", die - veranstaltet von der OÖ Kinder- und Jugendanwaltschaft - durch verschiedene Orte Oberösterreichs tourte, nicht länger verfügbar! Wir haben daher eine damals archivierte und somit unvollständige bzw. mit heute fehlenden Links behaftete Version auf unserem Server abgelegt, um die wertvollen aufklärenden Informationen weiterhin präsent zu halten!

Unter demselben Titel findet sich auch ein lesenswerter Text von Rudolf Süsske (2001) zu den Spätfolgen von Missbrauch und Gewalterfahrungen bei Männern, wobei inbesondere auf den subjektiven "Umdeutungsprozess" seitens der Betroffenen verwiesen wird:
http://www.suesske.de/
suesske_trauma2a.htm (03-06-10)

Kennzeichnend für sexuellen Missbrauch ist ein Machtgefälle zwischen Täter und Opfer, wobei der Täter seine Autoritätsstellung oder Vertrauensposition ausnutzt, um seine eigenen Bedürfnisse auf Kosten der abhängigen Person zu befriedigen. Sexueller Missbrauch ist somit Missbrauch von Macht in Erziehungs-, Betreuungs- und Ausbildungsverhältnissen oder auch von Machtungleichheiten bei Geschlechtern (vgl. Weber & Rohleder 1995, S. 29). Sexueller Missbrauch bzw. sexuelle Gewalt betrifft zwar vorwiegend Kinder und Jugendliche, spiegelt aber oft auch ein Machtgefälle zwischen Männern und Frauen wider, denn in 80-90% der Fälle sexuellen Missbrauchs geht die Gewalteinwirkung vom Mann aus.

Sexueller Missbrauch wird in der Öffentlichkeit und in vielen Publikationen fälschlicherweise mit dem inzestuösen Missbrauch von Töchtern durch ihre Väter und mit der Vorstellung des gewaltsam erzwungenen Beischlafs gleichgesetzt. Diese Sichtweise des sexuellen Missbrauchs kommt vor allem aus der Praxis der Mädchenarbeit, da in viele Fällen der Missbrauch der Mädchen durch einen Familienangehörigen erfolgt (vgl. Engfer 1998, S. 1007 f.)

Von sexuellem Missbrauch betroffen sind Kinder aller Altersgruppen. Der Anteil der Kinder, die im Vorschulalter missbraucht werden, liegt zwischen 8-14%. Das Durchschnittsalter der missbrauchten Kinder liegt ungefähr bei 11 Jahren. In Österreich werden jährlich rund 700 Sexualdelikte an unter 14-jährigen zur Anzeige gebracht (vgl. Oö. Kinder- und Jugendanwaltschaft 2002, S. 7). Betroffen sind vor allem Kinder aus Familien, die verschiedene Belastungsmerkmale, wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Gewalt oder auch Vernachlässigung, aufweisen. Daraus leitet sich die Strategie potentieller Täter ab, sich vor allem in das Vertrauen von Kindern einschleichen, die in ihrer Familie wenig Schutz und Fürsorge erfahren (vgl. Engfer 1998, S. 1010).

Sexuelle Gewalt ist daher für viele Knaben und Mädchen ein alltägliches Problem, das nur in Ausnahmefällen an die Öffentlichkeit dringt. Die von Fachleuten vermutete enorm hohe Dunkelziffer ist begründet in den damit verbundenen Emotionen wie Scham, Furcht, Hilflosigkeit, Wut oder Entsetzen. Nach Schätzungen aus dem Jahr 1987 wird etwa jedes dritte bis vierte Mädchen durch Vater, Stiefvater, Onkel oder einem ihr zumindest nahe stehenden Bekannten sexuell missbraucht. In diesen Fällen sind 98% der Täter Männer, die zu 75% aus der Familie kommen. Aber auch Knaben sind von sexuellem Missbrauch betroffen, man schätzt jeder siebte bis neunte Bub. Bei männlichen Opfern kommen die Täter seltener aus den Familien, sondern sind z.B. Lehrer, Betreuer oder Sporttrainer. Knaben als Opfer sexuellen Missbrauchs werden oft erst spät entdeckt, da Männer zögern, sich in der Rolle des Opfers zu sehen. Außerdem hat der sexuelle Übergriff meist homosexuellen Charakter, da die Täter ebenfalls überwiegend männlich sind. Knaben sind zum Zeitpunkt des Missbrauchs meist etwas jünger als betroffene Mädchen und ihr Missbrauch ist häufiger mit körperlicher Gewalt verbunden.

Es muss hier allerdings auf die Problematik von "Opferraten" hingewiesen werden, die von Fachleuten meist nur widerwillig aber offensichtlich aufgrund des öffentlichen Interesses an statistischen Angaben dennoch immer wieder genannt werden. Zwar erschrecken Häufigkeitsangaben zunächst, führen aber nach einer "Gewöhnungsphase" zu einer gewissen Beruhigung, denn Angst und Unsicherheit werden durch Zahlen eingegrenzt. Eine Anzahl von X-tausend Kindern, die jährlich sexuell Missbraucht werden, legt ferner die Annahme nahe, es handle sich um ein klar umschriebenes Phänomen, dessen Häufigkeit sicher festzustellen ist. Wie in der Folge zu zeigen ist, handelt es sich beim sexuellen Missbrauch aber um einen nur äußerst unscharf definierbaren Bereich.

Eine 14-jährige Jugendliche vertraut Ihnen an, daß ihr 3 Jahre älterer Cousin sie seit einem Jahr sexuell missbraucht, d.h. er sie nötigt, ihn oral zu befriedigen. Sie müsse jedes Mal nachher erbrechen und habe Albträume. Ihre Mutter dürfe davon nichts erfahren, weil sie als Alleinerzieherin froh sei, daß sie die Zeiten, zu denen sie arbeiten müsse, in der Familie von Onkel und Tante verbringen könne. Sonst müsste sie in ein Internat oder Heim. Wie reagieren Sie?

Begriffsbestimmung

Adams & Fay (1989) geben eine kindgerechte Definition von sexuellem Missbrauch:
Sexueller Missbrauch ist das, wenn dich jemand berührt oder dazu bringt, ihn zu berühren, und dich damit ganz durcheinanderbringt oder wenn du die Berührung vielleicht gar nicht gewollt hast. Vielleicht versucht jemand, dich gegen deinen Willen an der Scheide zu berühren oder dich gegen deinen Willen dazu zu bringen, seinen Penis zu berühren.
Adams, C. & Fay, J. (1989). Ohne falsche Scham. Wie Sie Ihr Kind vor sexuellem Missbrauch schützen können. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Neben dem Begriff "sexueller Missbrauch", der am häufigsten verwendet wird, gibt es zahlreiche weitere Bezeichnungen wie die Begriffe sexuelle Gewalt, sexuelle Ausbeutung, sexuelle Misshandlung, Inzest, Seelenmord, realer Inzest, sexualisierte Gewalt, sexueller Übergriff oder sexuelle Belästigung (vgl. Wipplinger & Amann, 1997). Der Bezeichnung "sexueller Missbrauch" wird häufig kritisiert, weil sie einen korrekten "sexuellen Gebrauch" von Kindern impliziere (vgl. Alkohol-Missbrauch und Alkohol-Gebrauch). Es wird deshalb von Experten auch von "sexueller Gewalt" und "sexueller Misshandlung" gesprochen, wobei diese Begriffe ebenfalls irreführend sind, da nur bei einem geringen Anteil des Missbrauchs Gewalt oder Drohung anzutreffen ist (etwa 15 Prozent nach Baurmann 1983).

Einverständliche sexuelle Handlungen mit Kindern werden aus moralischen Gründen abgelehnt. Hierbei werden vornehmlich folgende Argumente angeführt.

Da Kinder in Einzelfällen jedoch sagen, dass sie "es" gewollt hätten, ergibt sich ein Dilemma, das nach Bange (2000) durch das Konzept des "wissentlichen Einverständnisses" gelöst werden kann. Es geht davon aus, dass Kinder gegenüber Erwachsenen keine gleichberechtigten Partner sein können, weil sie ihnen körperlich, psychisch, kognitiv und sprachlich unterlegen und Erwachsenen rechtlich unterstellt sind. Daher können sie sexuelle Kontakte mit Erwachsenen nicht wissentlich ablehnen oder ihnen zustimmen. Auf Grund dieses strukturellen Machtgefälles ist jeder sexuelle Kontakt zwischen einem Kind und einem Erwachsenen sexueller Missbrauch (Bange & Deegener 1996, S. 96f.). Diese Position wird von Befürwortern der Pädosexualität bestritten, jedoch ist pädosexuell immer nur der Erwachsene und es kann dem Kind kaum eine sexuell eingefärbte Adultophilie (Liebe zu Erwachsenen) unterstellt wrden (Dannecker 2002, S. 392).

Einig sind sich WissenschaftlerInnen darüber, daß alle sexuellen Handlungen, die durch Drohungen oder körperliche Gewalt erzwungen werden, sexueller Missbrauch sind. Ebenso einhellig gilt es als sexuelle Gewalt, wenn die sexuellen Kontakte gegen den Willen eines Kindes oder einer/einem Jugendlichen stattfinden. Wenn Kinder in Einzelfällen jedoch sagen, daß sie "es" auch gewollt hätten, darf daraus nicht der Schluss auf ein Einverständnis gezogen werden, vielmehr ist eine solche Aussage eine wichtige Strategie, um die Situation überhaupt zu ertragen. Betroffene Kinder versuchen damit, ihre eigene Machtlosigkeit und das sie verletzende Verhalten des Täters umzudeuten (Herman 1994, S. 142). Solche Abwehrmechanismen helfen dem Kind insbesondere bei innerfamiliärem Missbrauch, z.B. das Vertrauen in die Eltern zu bewahren und eine Erklärung für sein Schicksal zu finden, die seine Eltern von jeder Schuld und Verantwortung freispricht (vgl. Bange 1997).

Verwandte Begriffe und Phänomene
  • Pädophilie und Päderastie sind auf Kinder ausgerichtete sexuelle Neigungen und existieren als solche im Spannungsfeld sexueller Missbrauch
  • Inzest, insbesondere Eltern/Kind-Inzest, wird häufig als sexueller Missbrauch gewertet
  • Die Dunkelziffer ist ein großes Problem bei der Beurteilung der realen Problemgröße
  • Kinderprostitution gilt als eine Form sexuellen Missbrauchs
  • Doktorspiele werden manchmal als "Missbrauch unter Kindern" bezeichnet, insbesondere in den USA
  • False-Memory-Syndrom bezeichnet die Suggestion "falscher Erinnerungen" an sexuellen Missbrauch oder andere Traumata

Sexueller Missbrauch muss vom Begriff der Kindesmisshandlung unterschieden werden, die eine eher spontane Reaktion ist, während der sexuelle Missbrauch über einen längeren Zeitraum anhält und meist auch vorausgeplant stattfindet. Im Gegensatz zur Kindesmisshandlung treten bei sexuellen Übergriffen nur selten sichtbare Verletzungen auf. Kinder an denen Gewalt ausgeübt worden ist, können diese Gewalt beschreiben, während sexuell missbrauchte Kinder hingegen oft nicht in der Lage sind zu beschreiben, was mit ihnen geschehen ist, da sie es noch nicht verstehen bzw. verstehen können.

Das Konzept des wissentlichen Einverständnisses geht davon aus, daß Kinder gegenüber Erwachsenen keine gleichberechtigten Partner sein können, weil sie ihnen körperlich, psychisch, kognitiv und sprachlich unterlegen sind. Hinzu kommt, daß Kinder auf die emotionale und soziale Fürsorge Erwachsener angewiesen und Erwachsenen rechtlich unterstellt sind. Kinder können aus diesen Gründen sexuelle Kontakte mit Erwachsenen nicht wissentlich ablehnen oder ihnen zustimmen. Aufgrund dieses strukturellen Machtgefälles ist jeder sexuelle Kontakt zwischen einem Kind und einem Erwachsenen sexueller Missbrauch.

Verschiedene ForscherInnen modifizieren das Konzept des wissentlichen Einverständnisses dahingehend, dass sie einen Altersunterschied zwischen Opfer und Täter als Definitionskriterium benutzen. Problematisch an diesem Definitionskriterium ist, daß sexuelle Gewalt unter Jugendlichen nicht erfaßt wird.

Besten (1991) beschreibt folgende maßgebliche Faktoren für sexuellen Missbrauch:

Eines der häufigsten Argumente gegen Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern ist jenes, dass dadurch das Kind geschädigt werde. Dieses Argument ist jedoch zu kritisieren, weil es den Kindern, die über ausreichend Bewältigungsmöglichkeiten verfügen und deshalb nicht unter negativen Folgen leiden, abspricht, einen sexuellen Missbrauch erlebt zu haben (vgl. Amann & Wipplinger 1997, S. 31).

Der sexuelle Missbrauch jeglicher Art stellt stets eine Form der Gewalt gegen Kinder, Jugendliche oder Erwachsene dar. Die Ansichten darüber, wo sexuelle Gewalt beginnt (Streicheln bis hin zur Schwängerung oder sogar Tötung), klaffen jedoch weit auseinander (vgl. Schmoller & Holz-Dahrenstaedt, 2000, S. 24). Grundsätzlich sind unter sexueller Gewalt jedoch Handlungen zu verstehen, die vom Zeigen pornographischer Darstellungen über Berührungen bis hin zur Vergewaltigung reichen.

Es wird durch Einschüchterungen der missbrauchten Kindern versucht, sie zum Stillschweigen zu bringen. Üblich ist beispielsweise Liebesentzug oder die Drohung, dass geliebte Personen verletzt werden, oder aber den Opfern wird eingeredet, dass sie den Vorfall durch eigenes Fehlverhalten hervorgerufen haben.

Kavemann und Ingrid Lohstötter definieren sexuelle Gewalt in der Weise, dass Männer frei über den Menschen verfügen können, um ihre Lust zu befriedigen (vgl. Schmoller & Holz-Dahrenstaedt 2000, S. 25).

Aus den oben genannten Definitionen wird ersichtlich, dass eine einheitliche Definition von sexueller Gewalt bzw. sexuellem Missbrauch an Jugendlichen schwer möglich ist. Diese Definitionen sollten dazu dienen eine Sensibilität gegenüber diesem Thema zu entwickeln. Da die Problematik des sexuellen Missbrauchs auch in Zukunft noch aktuell bleiben wird.

Mädchen erlangen durch Reduzierung zum Sexualobjekt Bedeutung

Kavemann & Lohstötter (1989): "All das, was einem Mädchen vermittelt, dass es nicht als Mensch interessant und wichtig ist, sondern dass Männer frei über es verfügen dürfen; dass es durch seine Reduzierung zum Sexualobjekt Bedeutung erlangt, dass es mit körperlicher Attraktivität und Einrichtungen ausgestattet ist, um Männern "Lust" zu beschaffen. Hierzu gehört jeder Übergriff auf das Mädchen, egal ob es heimliche, vorsichtige Berührungen sind, die das Mädchen über sich ergehen lassen muss oder selbst "vornehmen" muss, erzwungener Oralverkehr oder eine regelrechte Vergewaltigung".

Kinder werden als Objekt sexueller Bedürfnisse benutzt

Nach Enders (1990) ist sexueller Missbrauch immer dann gegeben, "wenn ein Mädchen oder Junge von einem Erwachsenen oder älteren Jugendlichen als Objekt der eigenen sexuellen Bedürfnisse benutzt wird. Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihrer kognitiven und emotionalen Entwicklung nicht in der Lage, sexuellen Beziehungen zu Erwachsenen wissentlich zuzustimmen. Fast immer nützt der Täter ein Macht- oder Abhängigkeitsverhältnis aus".

Der Erwachsene nähert sich dem Kind zum Zweck der sexuellen Erregung oder Befriedigung

Eine geläufige Definition des sexuellen Missbrauchs ist der sexuelle Übergriff von Erwachsenen auf Jugendliche bzw. Kinder. Erwachsene benutzen die Jugendlichen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse. Die meisten Kinder bzw. Jugendlichen können die Tragweite dieses Übergriffes noch gar nicht beurteilen (vgl. Engfer 1998, S. 1006). Steinhage (1992): "Sexueller Missbrauch liegt immer dann vor, wenn ein Erwachsener sich einem Kind in der Absicht nähert, sich sexuell zu erregen oder zu befriedigen". Diese letzte Definition erscheint als die einfachste und klarste, da hier eine klare Abgrenzung zwischen dem oft als fließend beschriebenen Übergang zwischen Zärtlichkeit und Körperkontakt zum Kind und sexuellem Missbrauch herausgearbeitet wird.

Berührungen als Ausgangspunkt für kindgerechte Definition

Adams & Fay (1989) versuchen eine kindgerechte Definition von sexuellem Missbrauch. "Sexueller Missbrauch ist das, wenn dich jemand berührt oder dazu bringt, ihn zu berühren, und dich damit ganz durcheinanderbringt oder wenn du die Berührung vielleicht gar nicht gewollt hast". Berührungen als Ausgangspunkt für eine Definition von sexuellen Missbrauch zu nehmen, hat sich bewährt. Im zweiten Schritt folgt dann die Information, dass diese Berührung auch sexuellen Charakter haben kann. "Vielleicht versucht jemand, dich gegen deinen Willen an der Scheide zu berühren oder dich gegen deinen Willen dazu zu bringen, seinen Penis zu berühren". Die Suche nach einer passenden Definition ist ein individueller Prozess. Es ist darauf zu achten, dass dem Kind die Wörter vertraut sind. Eine möglichst klare Definition hilft dem Kind, sich klare Vorstellungen zu machen, und im Notfall zu reagieren, ohne sich von Angst oder Verwirrung lähmen zu lassen.

Formen des sexuellen Missbrauchs

Sexueller Missbrauch von Kindern bedeutet, dass eine Person mit einem Kind sexuelle Handlungen vollzieht, ein Kind dazu bestimmt, solche Handlungen an sich oder einem Dritten zu vollziehen oder ihm pornografische Darstellungen vorführt. Unter sexuellem Missbrauch werden insbesondere folgende Handlungen verstanden:

Unter den weit gefassten Definitionen werden folgende Handlungen mit eingeschlossen:

Heute wird dem subjektiven Erleben der Opfer eine wichtige Bedeutung beigemessen, d.h., das individuell Erleben der Opfer spielt eine zentrale Rolle bei der Definition von sexuellem Missbrauch. Die Gefahr, die hierbei besteht ist, dass zum Beispiel harmlose Verstöße, wie etwa anzügliche Blicke, schon als sexuelle Übergriffe verstanden werden (vgl. Engfer 1998, S. 1007).

Saller (1987, S. 29ff) unterscheidet drei Bereiche sexueller Ausbeutung:

Häufigkeit des sexuellen Missbrauchs

Es gibt eine Vielzahl von Studien zur Häufigkeit und den Arten sexuellen Missbrauchs, die je nach Definition des Begriffes "Sexueller Missbrauch" und der Methode der Datenerhebung (Ausgangsstichproben, zugrunde gelegte Altersgrenzen) zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen (vgl. Engfer 1998, S. 1009). Es ist daher nicht möglich, das tatsächliche Ausmaß des sexuellen Missbrauchs anzugeben. Meist wird auf Zahlen aus der Anzeigenstatistik zurückgerechnet und mit der von Experten errechneten Dunkelziffer von 1:18 bis 1:20 hochgerechnet. 1995 gab es in Österreich 602 Anzeigen wegen Sexualdelikten (Beischlaf und Unzucht mit Unmündigen) an unter 14 Jährigen. 198 Sexualdelikte (Vergewaltigung und geschlechtliche Nötigung) an Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren wurden zur Anzeige gebracht.

Kinzl & Biebl (1993) führten 1990 eine Fragebogenerhebung bei Studentinnen und Studenten der Universität Innsbruck durch mit dem Ziel, Prävalenzraten sexueller Missbrauchserfahrungen in der Kindheit und Jugend bei einer nicht klinischen Gruppe zu erfassen, sowie psychosoziale und familiäre Risikofaktoren zu erheben. Die Autoren schickten insgesamt 2.000 Fragebögen aus, von denen 1.125 verwertbar zurückgeschickt wurden. Die deutlich geringere Anzahl an retournierten Fragebogen durch männliche Studenten (367) spricht dafür, dass beim männlichen Geschlecht eine geringere Sensibilität und Betroffenheit für dieses Thema besteht als bei den Frauen (758 zurückgesandte Fragebogen). 35,9% der Studentinnen und 18,5% der Studenten berichten Missbrauchserfahrungen Von den 758 Studentinnen, die den Fragebogen ausgefüllt zurücksandten, erlebten 35,9% sexuelle Missbrauchserfahrungen. Davon waren 18,3% einmalige und 17,6% wiederholte weniger schwere oder schwere sexuelle Missbrauchserfahrungen. 18,5% der 367 männlichen Studenten, die den Fragebogen zurücksandten, berichteten von sexuellen Missbrauchserfahrungen in der Kindheit und Jugend, davon waren 11,4% einmalige und 7,1% mehrmalige weniger schwere oder schwergradige Missbrauchserfahrungen. Aufgrund der Selektivität der untersuchten Population können die Daten nicht ohne weiteres auf die Allgemeinbevölkerung übertragen werden. So können, bedingt durch die völlige Anonymität der Datenerhebungen, auch keine Aussagen über Personen gemacht werden, die den Fragebogen nicht ausgefüllt haben. Es muss davon ausgegangen werden, dass auch mit Viktimisationsstudien nicht das wahre Ausmaß des sexuellen Missbrauchs erfasst werden kann, sondern es ist eher mit einer Unterschätzung des Ausmaßes zu rechnen.

Männliche Missbrauchsopfer

Die Zahlen zum sexuellen Missbrauch an Buben stammen zumeist aus dem angloamerikanischen Raum, wobei nach diesen Angaben zwischen 10 und 20 Prozent der Buben betroffen sind. Täter bei sexuellem Missbrauch an Buben sind Männer. Der Prozentsatz der Frauen, die sich an Jungen vergehen, liegt unter einem Prozent. Frauen missbrauchen Kinder meist nur in Tateinheit mit einem Mann. Sexueller Missbrauch an Buben geschieht in der Regel nicht durch Männer, die die Vaterrolle für den jeweiligen Buben innehaben, sondern durch andere männliche Verwandte, gute Bekannte der Familie bzw. Freunde oder Fremdtäter (Beispiele: Nachbarn, Pfarrer, Lehrer, Jugendgruppenleiter, Fußballtrainer, Heimerzieher, etc.). Das bedeutet, Jungen werden im sozialen Nahfeld sexuell missbraucht. Ist tatsächlich einmal der Vater des Buben der Täter, sind auch die Mädchen in dieser Familie betroffen.

Wenn Buben mehrheitlich außerhalb der Familie sexuellen Missbrauch ertragen müssen, so ergeben sich für Buben andere Konsequenzen als für Mädchen, was aber nicht bedeutet, dass die Folgen weniger schlimm sind. Der Bub, der sexuelle Übergriffe erdulden mußte, erhält in der Regel sowohl emotionale Unterstützung durch seine Familie als auch Verständnis für seine Situation in der Öffentlichkeit. Weil der Täter kein Familienmitglied ist, hat ein Bub eher die Möglichkeit Situationen zu meiden, in denen die Übergriffe wieder auftreten können. Die Beziehung zum Täter kann in der Regel jederzeit abgebrochen werden. Dadurch liegt der Schritt nahe, eine Anzeige gegen den Täter zu erstatten. Selten sind in einem solchen Fall andere Familienmitglieder involviert. Die Familie des Buben ist durch das, was ihm angetan wurde, nicht in ihrer Existenz bedroht. Es stellt sich weder die Frage nach einer Heimunterbringung noch die nach Zerstörung der Familie. Der sexuelle Missbrauch eines Jungen durch einen außerfamiliären Täter stellt kaum den Zusammenhalt des gesamten Familiensystems in Frage. Buben lernen schon sehr früh, daß Männlichsein bedeutet, überlegen zu sein, über Schwächere zu dominieren und diese zu besiegen. Deshalb haben sie Schwierigkeiten damit, sich als Opfer zu fühlen, wenn ihnen sexuelle Übergriffe widerfahren. Zudem gelten in unserer Gesellschaft homosexuelle Handlungen als pervers und werden sozial geächtet. Das macht es auch dem Buben oftmals schwer, sich jemanden anzuvertrauen. Sexuelle Übergriffe mitzuteilen heißt für sie, die Opferrolle annehmen, dagegen wehren sie sich. Sie möchten nicht schwach sein und verfügbar sein wie Mädchen, weshalb sie es oft vorziehen, zu schweigen. Sie identifizieren sich deshalb eher mit dem Täter, sie möchten ihre Männlichkeit beweisen, was bedeutet, vermeintlich Schwächere zu unterwerfen. Jungen wenden die erfahrene sexuelle Gewalt weniger gegen sich, sondern in der Regel nach außen. Sie werden selbst zum Täter, indem sie kleinere Buben und Mädchen demütigen und missbrauchen, z.B. durch Stimulation sexueller Aktivitäten. Sexueller Missbrauch dient immer dazu, dem Unterlegenen die eigene Macht und Stärke zu demonstrieren und durch die Unterwerfung beides wieder neu zu sichern.

Auch die Arbeit mit sexuell Missbrauchten Buben wird in erster Linie von Frauen geleistet, aber die Buben brauchen geschlechtsspezifische Hilfe. Sie brauchen männliche Identifikationsfiguren, die ihnen beim Aufbau eines neuen Selbstbildes helfen, die ihnen vorleben, daß auch Männer Gefühle zeigen, Hilfe annehmen und Konflikte ohne (sexuelle) Gewalt lösen können.

Sexueller Missbrauch von Behinderten

Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sind Machtmissbrauch und Machtausübung oftmals gewohnt, sodass die sexuelle Gewalt meist nur zu einem zusätzlichen Aspekt ihres Daseins wird. Die strukturelle Macht von Einrichtungen, die Entmündigung in vielen Fragen des Alltags, die Reglementierung ihres Lebens bis hin zu intimsten Bereichen wie Körperpflege und Sexualität macht es für sie schwer, "nein" zu sagen, sich zu wehren oder Gewalt überhaupt noch als solche zu erkennen und zu benennen. Sexuelle Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen ist ein Tabuthema und ein gut gehütetes Geheimnis von Betroffenen, BetreuerInnen und der Öffentlichkeit. Es liegen nur wenige Untersuchungen über das Ausmaß an sexueller Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen vor und in den Institutionen werden Fragen von sexueller Gewalt meist nur im Anlassfall, am Rande oder gar nicht problematisiert. 1997 zeigte sich in der Studie "Weil das alles weh tut mit Gewalt", dass 64 Prozent der weiblichen, geistig Behinderten angeben, zumindest ein Mal mit sexuellen Übergriffen zu tun gehabt zu haben, bei den Männern ist es fast die Hälfte. Menschen mit Behinderung sind zwei bis drei Mal häufiger Opfer von Übergriffen, als nicht behinderte Menschen, wobei die Gründe dafür vielfältig sind. Behinderte sind in der Regel auf ihren Pflegeplatz angewiesen, d.h., es ist nicht einfach zu gehen und das wissen auch die TäterInnen und nutzen das aus. Dadurch wird ein Neinsagen, das Holen von Hilfe und das Erkennen von Grenzen sowie die Vermittlung von Selbstwertgefühl und Selbstbestimmung erschwert - alles Gründe, die Missbrauch begünstigen. Hinzu kommt, dass manche behinderte Menschen oft gar nicht wissen, dass sie eine Wahl haben oder dass es etwas anderes als ein Heim und das Leben dort gibt. Vor allem Frauen mit erhöhtem Hilfebedarf sind Opfer, also jene, die abends nicht alleine ins Bett gehen können. Auch die Intimität der Nachtdienste ist gefährlich: "Kommst du mir entgegen, komm ich dir entgegen, ist eine mögliche Taktik von Betreuern."

Ein Grund für die zögernde Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt liegt vermutlich in der allgemeinen Tabuisierung von Sexualität im Leben von Behinderten, sie dürfte aber kaum von den Zahlen der übrigen Bevölkerung abweichen. Das Risiko, Opfer sexueller Gewalt zu werden, ist dort hoch, wo Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse zwischen BetreuerInnen und zu betreuenden Jugendlichen vorliegen. Die TäterInnen, die aus dem alltäglichen Nahraum kommen, nutzen dabei ihre Macht-, Abhängigkeits- und Vertrauensbeziehung aus, nicht nur um die Gefügigkeit des Opfers zu erreichen, sondern auch um die Geheimhaltung zu erzwingen. Behinderte Kinder und Jugendliche stehen in einem noch größeren Abhängigkeitsverhältnis zu Erwachsenen, sind noch rechtloser und ohnmächtiger als nicht behinderte. Vor allem geistig behinderte Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihrer nicht altersgemäßen intellektuellen Entwicklung noch viel weniger als ihre Altersgenossen in der Lage, die Inanspruchnahme ihrer Person für sexuelle Handlungen zu erkennen. Die Praxis der Sterilisation behinderter Mädchen im Jugendalter bietet diese zudem als Opfer für ein "Verbrechen ohne Folgen" an. Auch wird Behinderten, wenn sie über den Missbrauch berichten oder nonverbale Zeichen geben, noch weniger geglaubt als nichtbehinderten Mädchen und Jungen. "Und wenn schon, sie soll doch froh sein, daß sich überhaupt einer für sie interessiert" - so die weitverbreitete Meinung" (Enders, 1990, S. 52).

TäterInnen

Missbrauch ist eine Art von Machtdemonstration, die es es immer dort gibt, wo es komplementär eine deklarierte Ohnmacht gibt. Auch sexueller Missbrauch ist in erster Linie Ausübung von Dominanz, daher spricht man auch von sexualisierter Gewalt. Gemeinsam ist allen MissbrauchstäterInnen, dass es sich dabei um Menschen mit Beziehungsproblemen auf Augenhöhe handelt, also mit einem sehr neurotischen Beziehungsmuster, die anderen vorschreiben wollen, wie sie zu sein haben, was diese tun wollen, oft noch mit dem Unterton, nur das Beste für den anderen zu wollen. Manche TäterInnen glauben sogar, dass sie helfen und daher gehen sie häufig in soziale Berufe, die solche Abhängigkeitsverhältnisse anbieten. Missbrauch wird schließlich durch die Strukturen in manchen Institutionen gefördert, in denen oft transparente Kontrollmechanismen fehlen. Geschlossene Systeme sind das Brutstätten für Gewalt, insbesondere für sexuelle Gewalt. Kirchliche Institutionen, Erziehungseinrichtungen und die Familie sind solche relativ geschlossenen Systeme, in denen Missbrauch sich entwickeln und auch lange unbemerkt vonstatten gehen kann. Siehe dazu (Sexueller) Missbrauch in der katholischen Kirche

Die bei sexuellem Missbrauch in Erscheinung tretenden TäterInnen werden nach folgenden Typen klassifiziert:

Nach vorsichtigen Schätzungen sind die regressiven Täter mit etwa 90 Prozent am häufigsten anzutreffen. Der fixierte Typ folgt mit etwa zwei bis zehn Prozent an zweiter Stelle. Der soziopathische Typ tritt nur in wenigen Einzelfällen auf.

Es gibt einen Mangel an empirisch fundierter Täterforschung, da es schwierig ist, für Untersuchungen Täter zu finden, die sich zu ihrem Missbrauch bekennen (vgl. Engfer 1998, S. 1011). Nach derzeitiger Sachlage bilden Männer etwa 85 bis 90 Prozent der Täter, welche überwiegend aus dem sozialen Nahraum von Kindern kommen. Zwar treten vermehrt Frauen als Täterinnen ins Interesse der Öffentlichkeit, doch steht zu vermuten, dass dies medial überzeichnet ist. Wissenschaftliche Erkenntnisse widersprechen dem. Siehe dazu Sexueller Missbrauch durch Frauen

Eine Untersuchung missbrauchter Studentinnen ergab folgendes Zahlenverhältnis: Die Hälfte der Täter waren Bekannte, ein Viertel Verwandte und Angehörige und nur ein Fünftel Fremdtäter. Der leibliche Vater ist nur bei rund 2-3% der missbrauchten Mädchen der Täter (vgl. Engfer 1998, S. 1010f). Bei den Knaben kommen die Täter mit 10 bis 20% etwas seltener aus der Familie als bei Mädchen (vgl. Bange & Deegener 1996, S. 49). Täter sind oft Männer mit einem geringen Selbstwertgefühl, "die sich gezielt Kinder suchen, um ihre eigenen Ohmachts- und Hilflosigkeitsgefühle, ihre eigenen Ängste und Minderwertigkeitsgefühle, ihren Hass und ihre Wut auf Kosten der Kinder zu befriedigen", wobei ein großer Teil der Täter nicht nur ein Kind sexuell missbraucht, sondern sich immer wieder neue Opfer sucht (Bange & Deegener 1996, S. 56,S. 132 ).

Die Oberösterreichische Kinder- und Jugendanwaltschaft (Streicher-Pehböck & Winkler-Kirchberger 2000) geht davon aus, dass 90% der sexuell missbrauchten Kinder den Täter kennen und zu ihm in einem Vertrauensverhältnis stehen. Rund ein Drittel der Täter sind selbst noch Kinder oder Jugendliche und nur ein Zehntel sind über 50 Jahre alt, d.h., die Kinder und Jugendliche werden am häufigsten von Gleichaltrigen oder nur geringfügig Älteren sexuell missbraucht (vgl. Bange & Deegener 1996, S. 50).

Die häufigste Täterstrategie, vor allem im Kreis der Verwandten ist die emotionale Zuwendung, bei weniger nahestehenden Personen kommt es auch zur Androhung bzw. Ausübung körperlicher oder psychischer Gewalt (vgl. Engfer 1998, S. 1011). Bange & Deegener (1996, S. 49) zitieren Studien, die davon ausgehen, dass körperliche Gewalt oder Drohungen in mehr als 50% der Missbrauchsfälle vorkommen, während andere Täter manipulative Strategien wie beispielsweise Geldgeschenke benutzen. Oftmals kommt es auch zu subtilen Vermischungen von Gewalt(androhungen) und emotionalen Abhängigkeiten, eine statistische Trennung in unterschiedliche Täterstrategien kann dadurch erschwert sein.

Die sexuelle Ausbeutung beginnt, abgesehen von Ausnahmefällen (z.B. Fremdtäter) nicht mit der Vergewaltigung des Opfers, sondern fast immer mit der besonderen "Zuwendung" von seiten des Missbrauchers, z.B. der Opa erklärt die Vierjährige zu seiner Lieblingsenkelin. Das Mädchen genießt die Aufmerksamkeit und Liebkosungen des alten Herrn, doch dann rutscht Opas Hand wie zufällig in das Höschen der Kleinen; niemand bemerkt dies. Das Kind wehrt sich, dreht sich weg und macht sich steif. Auch stört es sie, dass Opas "Pipimännchen" immer so hart wird, wenn er sich gegen sie presst. Niemand versteht, dass sie den Großvater nicht mehr besuchen möchte.

Häufig wird die sexuelle Ausbeutung in der Anfangsphase als Spiel getarnt. Täter aus dem sozialen Nahbereich wenden bei älteren Kindern (ab dem Grundschulalter) die Masche des "Hofierens" an. Das Kind wird wie eine Erwachsene behandelt, darf z.B. rauchen, wird zum Essen eingeladen, bekommt Alkohol zu trinken. Kinder haben ein tiefes Empfinden für die Sorgen und Nöte anderer Menschen. Es ist für Erwachsene häufig ein leichtes Spiel, das kindliche Mitgefühl zum eigenen Vorteil zu missbrauchen: "Ich bin so einsam, ich habe keine Familie. Es ist gut, dass du so lieb bist." Mit Hilfe von Geschenken wird das Opfer zusätzlich gekauft und erpresst.

Die Oberösterreichische Kinder- und Jugendanwaltschaft (Streicher-Pehböck & Winkler-Kirchberger 2000, S. 8) nennt folgende drei wesentliche Täterstrategien:

Signale und Folgen sexuellen Missbrauchs

Bei der Diagnostik zeigt sich die Problematik, dass es nur wenige Erkenntnisse über die sexuelle Entwicklung von Kindern bzw. ihres sexuellen Wissens gibt. Dieses Wissen wäre jedoch wichtig, um beispielsweise ein Verhalten oder eine Handlung eindeutig bewerten zu können. Grundsätzlich sind die Folgen des sexuellen Missbrauchs in zweierlei Hinsicht von Bedeutung: aus den unmittelbaren Folgen können Hinweise für einen sexuellen Missbrauch erkannt werden, während aus den längerfristigen Folgen sich Hinweise auf notwendige Interventionen ergeben (vgl. Engfer 1998, S. 1012). Bis in die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde noch die Meinung vertreten, dass sexuelle Übergriffe für die Betroffenen keine gravierenden Folgen hätten, während heute unumstritten ist, dass sexuelle Gewalterfahrungen sich schädigend auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken. Amerikanische Untersuchungen haben ergeben, dass bis zu 40% der Opfer unmittelbare Folgewirkungen in Form von auffälligen Verhaltensweisen und teils massiven psychische Beeinträchtigungen aufweisen. Unangemessene Reaktionen bei der Aufdeckung oder übereilte Interventionen können eine sekundäre Traumatisierung der Opfer bedeuten.

Untrennbar mit der Erfahrung des sexuellen Missbrauches ist das Nicht-darüber-reden-können (und dürfen) verknüpft. Vor allem beim sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie ist Schweigen das oberste Gebot. So sehr sich die Kinder das auch wünschen, sie können nicht darüber sprechen. Die Drohung des Täters, sie zu prügeln oder gar zu töten, kommt nicht selten vor, ist aber oft genug nicht nötig. Das Kind ist gewöhnt, aufgrund der Autorität des Erwachsenen zu gehorchen. Zu Beginn des Missbrauch ist es vielleicht verwirrt, meint, sich geirrt zu haben und dass das nicht wieder vorkommt. Das Kind fühlt sich mitschuldig, eine Empfindung, die vom Täter oft nach besten Kräften geschürt wird. Er sagt vielleicht, das Mädchen sei so sexy, dass er sich nicht zurückhalten könne; sie sei schlecht und habe es verdient; sie wolle es in Wirklichkeit doch auch; alle Väter machten dies mit ihren Töchtern, weil sie sie liebten. Das Mädchen hat keine Information über das Vorkommen des Missbrauchs, es glaubt dann oft, es sei das einzige, dem das passiert. Es beginnt, an seinen eigenen Gefühlen und seiner Wahrnehmung zu zweifeln, denn der Vater muss doch Recht haben. Dazu kommt, dass auch kleine Mädchen sehr wohl wissen, dass die Existenz der Familie von ihnen abhängt. Der Täter malt es ihnen vielleicht aus: Papa im Gefängnis, es selbst und die Geschwister im Heim. Mama mittellos und allein. Vor allem die Mutter muss geschont werden. Sie soll nicht enttäuscht und traurig sein, ihre Liebe darf nicht verloren werden. Es mag auch sein, dass das Mädchen die Mutter als schwach und untergeordnet erlebt und sich keine Hilfe von ihr verspricht. Nach Kavemann und Lohstötter (1989) entwickeln diese Mädchen oft eine unglaubliche Stärke, um die Verantwortung für die gesamte Familie zu tragen. Zu dieser Verantwortung gehört oft auch die Erduldung der sexuellen Gewalt, um jüngere Schwestern zu schützen. Das Netz, das die Kinder umspinnt und deren Schweigen sichert, ist engmaschig. Angst, Scham Schuldgefühle, Bedrohung, Erpressung, Bestechung, Lügen, Unglauben, Rücksicht auf die Familie und das Schweigen machen alle noch viel schlimmer. Keine Aussicht auf ein Ende des Missbrauchs, Steigerung der sexuellen Gewalt und die Gewissheit, dem allen hilflos und ohnmächtig ausgeliefert zu sein. Wagen es die Opfer doch einmal, das Schweigen zu brechen, stoßen sie oft auf Unglauben, Ablehnung, Vorwürfe oder gar Beschimpfungen von allen Seiten ("Lolita"), doch Kinder sagen die Wahrheit, wenn sie von sexuellem Missbrauch berichten (nach Braun 1991).

Klare körperliche Symptome und Verletzungen wie beispielsweise Striemen, Bisswunden, Blutergüsse, Verletzungen im Anal- und Genitalbereich etc. fehlen oft, aber auch im psychischen Bereich findet sich häufig kein eindeutiges Syndrom des sexuellen Missbrauchs. Eine britische Studie zeigte, dass sich bei zwei Drittel der Kinder mit Verdacht auf sexuellen Missbrauch keine körperlichen Verletzungen erheben lassen (vgl. Bange & Deegener 1996, S. 78). Man unterscheidet grob zwei Gruppen von Anzeichen:

Symbolischer Ausdruck des Missbrauchsgeschehens und verbale Andeutungen sind nach Streicher-Pehböck & Winkler-Kirchberger (2000):

Unmittelbare Folgen des sexuellen Missbrauchs betreffen die geistige Entwicklung des kindlichen Wissens über Sexualität. Untersuchungen haben gezeigt, dass weniger als 5% der befragten Kinder zwischen 2 bis 6 Jahren die Geschlechtsorgane angemessen bezeichnen können. 90% hatten überhaupt kein Wissen über den Geschlechtsakt von Erwachsenen. Es kann daher für die Diagnose des sexuellen Missbrauchs relevant sein, wenn Kinder unter 6 Jahren über ein solches Wissen verfügen. Es muss aber nicht immer bedeuten, dass Kinder ihr Wissen durch einen eigenen Missbrauch erworben haben. Das Spielverhalten von missbrauchten und nicht-missbrauchten Kindern beim Spielen mit anatomisch korrekten Puppen unterscheidet sich nicht so eindeutig, wie man oft meinen könnte. Gewisse Verhaltensweisen können sowohl bei missbrauchten als auch bei nicht missbrauchten Kindern vorkommen. Es kann daher nicht eindeutig bei einem entsprechendem Spielverhalten auf einen sexuellen Missbrauch geschlossen werden. Nicht alle missbrauchten Kinder lassen den Missbrauch in Kinderzeichnungen erkennen. Außerdem kommt es vor, dass auch nicht missbrauchte Kinder Genitalien zeichnen. Das diagnostische Mittel der Kinderzeichnungen ist daher meist nicht eindeutig. Ein spontaner Bericht eines Kindes ist einer der zuverlässigsten Hinweise für einen sexuellen Missbrauch. Bei jüngeren Kindern ist der Bericht oft nicht sehr detailliert aber dennoch hoch valide, aber ältere Kinder verschweigen oft aus Scham oder Furcht die Erfahrung des sexuellen Missbrauchs. Missbrauchte Kinder zeigen eine höhere Symptombelastung in den Bereichen Angst, Depression, Aggression, Einsamkeit, Minderwertigkeitsgefühle, Unfähigkeit anderen Menschen zu vertrauen, homosexuelle Tendenzen, Suizidgefährdung, internalisierendem, externalisierendem und sexualisiertem Verhalten aufzeigen. Die Symptombelastung nimmt manchmal mit der zeitlichen Distanz zum sexuellen Missbrauch ab, hingegen werden Aggressionen und sexualisiertes Verhalten gravierender (vgl. Engfer 1998, S. 1012ff).

Die jeweiligen Verhaltenssymptome sind häufig altersabhängig (vgl. Engfer 1998, S. 1013):

Nach Kramer (1990) ist bei manchen in der Kindheit Missbrauchten keine Erinnerung als solche vorhanden, oder es ist diese nur teilweise abrufbar, etwa als "somatische Erinnerungen" an das Trauma und zu aktuellen Empfindungen wie Angst, Furcht, Ärger und Lust führen. Brenneis (1994) berichtet berichtet, daß bei einer Patientin ein bestimmter Geruch im Büro immer Angst auslöste. Im Laufe der Therapie assoziiert sie damit Alkohol und später auch männlichen Samen. Und sehr viel später erinnert sie sich, von ihrem betrunkenen Vater Missbraucht worden zu sein, der eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrem Chef hatte. Bei einem Trauma darf die Betonung daher nicht ausschließlich auf der äußeren Realität liegen, sondern es müssen immer das psychische Erleben und die Phantasien berücksichtigt werden. Gerade bei diesen Gesichtspunkten stoßen wir allerdings in empirischen Untersuchungen an Grenzen.

Ein wichtiger Faktor für die Bewältigung des Missbrauchs ist eine liebevolle und unterstützende Familie oder professionelle HelferInnen. Eine Bewältigung gelingt besser, wenn sich das Opfer keine Mitschuld an dem Missbrauch gibt bzw. die Verantwortung ausschließlich dem Täter zuschreibt. Sollten ambivalente Gefühle im Spiel sein, ist die Verarbeitung erschwert (vgl. Engfer 1998, S. 1014). Eine der wichtigsten Hilfen für das Kind ist, die Schuldgefühle zu bearbeiten und ihm glaubhaft zu machen, dass es keine Schuld an dem Missbrauch hat, es den Missbrauch nicht verhindern hätte können, es verständlich ist, warum es beispielsweise so lange geschwiegen hat, es beispielsweise für die Auflösung der Familie nicht verantwortlich ist (vgl. Dutter et al. 1993, S. 17).

Die Ergebnisse der Adverse Childhood Experiences (ACE) Studie (Felitti 2002) belegen eindeutig, daß psychosoziale Belastungsfaktoren in der Kindheit lebenslange Folgewirkungen besitzen können. Diese Studie ist die ausführliche Verlaufsuntersuchung von über 17000 erwachsenen Amerikanern, bei denen der aktuelle Gesundheitszustand zu belastenden Kindheitsfaktoren in Beziehung gesetzt wurde, die im Mittel ein halbes Jahrhundert früher aufgetreten waren. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung war, daß belastende Kindheitserfahrungen (Missbrauchskategorien waren u.a. wiederholter körperlicher Mibrauch, wiederholter emotionaler Missbrauch und sexueller Missbrauch) auch fünfzig Jahre später tiefgreifende Folgen haben, wobei sich diese psychosozialen Erfahrungen mittlerweile in eine körperliche Erkrankung umgewandelt haben. Patienten mit einem ACE-Wert von vier oder mehr besitzen ein um 460 % höheres Risiko, an einer Depression zu erkranken, als diejenigen mit einem ACE-Wert von null. Auch fand sich eine um 1220% erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Suizidversuchs unter diesen beiden Gruppen! Bei höheren ACE-Werten steigt auch die Häufigkeit eines Selbstmordversuchs auf das 30- bis 51fache (Dube et al. 2001). Bei Anwendung der statistischen Methode der Populations-Risiko-Verteilung ergab sich, daß zwischen einem Drittel und 80% aller Selbstmordversuche auf die psychosozialen Belastungsfaktoren der Kindheit zurückzuführen waren (Felitti 2002).

Prävention

"Steig' nicht in ein fremdes Auto", "zieh' dich ordentlich an", "geh' nicht allein in den Wald", "geh' nicht mit einem Fremden mit", "mach' die Tür nicht auf, wenn du alleine bist","nimm' keine Schokolade von einem fremden Onkel", "sei vor der Dunkelheit zu Hause"… So und ähnlich lauten die Warnungen, mit denen die meisten Mädchen und Buben aufwachsen. Herkömmliche Prävention gibt falsche Information und nicht Sicherheit. Sie führt zu Vermeidungsverhalten, Verängstigung, Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Selbständigkeit, Verstärkung der Abhängigkeit von den Eltern.

Die herkömmliche Prävention bereitet geradezu den Boden für Missbrauch, denn fehlinformierte, unsichere, angepasste und abhängige Kinder sind ideale Opfer. Sinnvolle Prävention dagegen muss Kinder stark machen, sie in die Lage versetzen, sexuelle Übergriffe zu erkennen, einzuordnen und sich dagegen zu wehren, das heißt, sich selbst zu schützen.

Prävention muss die Stärke von Kinder aufbauen, die Unabhängigkeit der Kinder fördern, die Mobilität der Kinder erweitern und die Freiheit von Kindern vergrößern. Prävention darf auf keinen Fall Angst machen, denn Angst erzeugt Schwäche, Angst lähmt. Angst entsteht aus Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Wir müssen den Kindern das Wissen um ihre Stärke und Handlungsmöglichkeiten vermitteln, denn "Wissen ist Macht".

Fey (1988), beschreibt fünf Themenbereiche als zentral für eine präventive Erziehung:

Aus diesen Prinzipien geht hervor, dass sinnvolle Prävention sich niemals nur auf punktuelle Warnungen beschränkt, sondern immer eine Erziehungshaltung ist, die kontinuierlich wirkt. Dies bedeutet, dass präventive Aspekte in die Gesamterziehung integriert werden müssen. Kinder sollen in den oben angeführten Bereichen gestärkt werden, ohne dass gewaltsame sexuelle Übergriffe direkt angesprochen werden müssen. Damit wird vermieden, dass Kinder in dem Gefühl aufwachsen, dass Sexualität und Gewalt zusammengehören und so ein negatives Verständnis von Sexualität entwickeln. Dies hat außer dem präventiven Effekt noch eine weitere Auswirkung: die betroffenen Kinder fühlen sich angesprochen, möglicherweise bekommen sie den Mut, sich gegen sexuelle Übergriffe zu wehren, vielleicht erhalten sie Handlungsperspektiven. Zumindest merken sie, dass es Erwachsene gibt, die von dem Problem wissen. Spiele, Geschichten, Bilderbücher, Lieder, etc. können Gesprächsanlass sein, sodass eine Atmosphäre der Offenheit entsteht, die betroffene Kinder ermutigt, sich anzuvertrauen.


Sexueller Missbrauch im Internet

Ein informativer Artikel von Beate Schöning (2004) zu dieser neuen Form des häufig mit sexuellen Absichten verbundenen Missbrauchs im Online-Familienhandbuch, aus dem hier einige wichtige Verhaltensregeln wiedergegeben werden:

NetKids-Pocket-Chatguide

Quelle und Linktipp:

Schöning, Beate (2004). Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Internet. Online-Familienhandbuch.
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_1174.html (04-12-09)


Literatur

Adams, C. & Fay, J. (1989). Ohne falsche Scham. Wie Sie Ihr Kind vor sexuellem Missbrauch schützen können. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

Amann, G. & Wipplinger R. (Hrsg.) (1997). Sexueller Missbrauch - Überblick zu Forschung, Beratung und Therapie. Ein Handbuch. Tübingen: dgvt Verlag.

Bange, Dirk (1997). Sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen. Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 1/2, 14-21.
WWW: http://www.sexualaufklaerung.de/bilder/fo12_97.pdf (03-06-07)
Anmerkung: In dieser Bröschüre finden sich weitere fundierte Texte zur Thematik. W.S.

Bange, Dirk & Deegener, G. (1996). Sexueller Missbrauch an Kindern. Ausmaß, Hintergründe, Folgen. Weinheim: Psychologie Verlags Union.

Baurmann, Michael C. (1996). Sexualität, Gewalt und psychische Folgen. Bd.15 BKA-Forschungsreihe.

Besten, B. (1991). Sexueller Missbrauch und wie man Kinder davor schützt. München: Beck.

Brenneis, C. B. (1994). Belief and Suggestion in the recovery of memories of childhood sexual abuse. Journal of the American Psychoanalytic Association, 42, 1027&endash;1053.

Braun, G. (1989). Ich sag' Nein. Arbeitsmaterialien gegen den sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen. Mülheim a.d. Ruhr: Verlag: Die Schulpraxis.

Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie (1993). Sexueller Missbrauch von Kindern in Österreich. Wien: Manz.

Dannecker, M. (2002). Pädosexualität. In Bange, D. & Körner,W. (Hrsg.), Handwörterbuch Sexueller Missbrauch (S. 390&endash;394). Göttingen: Hogrefe.

Dube, S.R., Anda, R.F., Felitti, V.J., Chapman, D.P., Williamson, D.F. & Giles, W.H. (2001). Childhood abuse, household dysfunction, and the risk of attempted suicide throughout the lifespan. JAMA 286, 3089-3096.

Dutter, F., Greifeneder, T., Huber, L. &Tripammer, M. (1993). Verletzt. Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Schulheft 71. Wien: Remaprint.

Enders, U. (Hrsg.) (1990). Zart war ich, bitter war's. Sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen. Köln: Volksblatt Verlag.

Engfer, A. (1998). Sexueller Missbrauch. In Oerter, R. & Montada, L. (Hrsg.), Entwicklungspsychologie (S. 1006-1015). Weinheim, Basel, Berlin: Beltz Verlag.

Fegert, J. M. (1993). Sexuell Missbrauchte Kinder und das Recht. Band 2. Ein Handbuch zu Fragen der kinder- und jugendpsychiatrischen und psychologischen Untersuchung und Begutachtung. Köln: Volksblatt Verlag.

Felitti, Vincent J. (2002). The relationship of adverse childhood experiences to adult health: Turning gold into lead. Z Psychosom Med Psychother, 48, 359-369.

Fey, E. (1988). Von unabhängigen Müttern, starken Kindern, dem Sinn des Ungehorsams und sozialen Netzen (S. 189 &endash; 218). In Kazis, K. (Hrsg.), Dem Schweigen ein Ende. Sexuelle Ausbeutung von Kindern in der Familie. Basel.

Herman, J. L. (1994). Die Narben der Gewalt. München: Kindler.

Kavemann, Barbara & Lohstötter, Ingrid (1989). Väter als Täter. Sexuelle Gewalt gegen Mädchen. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

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Kramer, S. (1990). Residues of incest (149&endash;170). In H. Levine (Ed.), Adult Analysis and Childhood Sexual Abuse. Hillside, NY: Analytic Press.

Martinius, J. (1989): Persönlichkeitsentwicklung mißhandelter Kinder.

Streicher-Pehböck, Christa & Winkler-Kirchberger, Christine (2000). Sexuelle Gewalt an Kindern. Information. Hilfsangebote. Prävention. OÖ. Kinder-und JugendAnwaltschaft. Linz: Land Oberösterreich.
Anmerkung: Diese Bröschüre diente als wichtigste Vorlage dieses Textes. W.S.

Saller, H. (1987).Sexuelle Ausbeutung von Kindern. In Deutscher Kinderschutzbund (Hrsg.), Sexuelle Gewalt gegen Kinder - Ursachen, Vorurteile, Sichtweisen Hilfsangebote. Hannover.

Schmoller, K. & Holz-Dahrenstaedt, A. (2000). Sexueller Missbrauch von Kindern. Strafverfolgung und Kindeswohl in interdisziplinärer Perspektive. Schriftenreihe Recht der Medizin. Band 12. Wien: Manz.

Steinhage, R. (1992). Sexuelle Gewalt - Kinderzeichnungen als Signal. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

Thalhammer, Anna & Uh, lHannes (2010). Ausgeliefert: Wenn Helfer zu Tätern werden. KURIER-Artikel vom 8.5.2010.

Weber, M. & Rohleder, C. (1995). Sexueller Missbrauch. Jugendhilfe zwischen Aufbruch und Rückschritt. Münster: Votum.

Wipplinger, R. & Amann, G. (1997). Zur Bedeutung der Bezeichnungen und Definitionen von sexuellem Missbrauch. In G. Amann & R. Wipplinger (Hrsg.), Sexueller Missbrauch &endash; Überblick zu Forschung, Beratung und Therapie. Ein Handbuch (S. 13&endash;38). Tübingen: dgvt Verlag.

Ohne Autor (2003). Wikipedia: Sexueller Missbrauch von Kindern
WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Missbrauch_von_Kindern (03-06-28)



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