[werner.stangl]s arbeitsblätter 

Emotion und Kognition

Emotion ModellWir fühlen, was wir sehen, riechen und schmecken

Wer anderen zuschaut, spürt deren Empfinden am eigenen Leib.

Wenn im James-Bond-Film eine Tarantel über die Brust des schlafenden Helden kriecht, erschauern nicht nur Arachnophobe, auch Spinnenfreunde können es förmlich auf der Haut spüren. Unser Gehirn verarbeitet diese beobachtete Berührung zu einer, die wir selbst erleben. Dafür gibt es zwei Erklärungsansätze: Die Wahrnehmung

Der somatosensorische Komplex und dessen Aktivität lassen sich mit bildgebenden Verfahren beobachten (Magentresonanz-Imaging). Holländische Forscher haben mit dieser Methode sichtbar gemacht, welche "Bilder" sich Testpersonen von Videobildern machen, auf denen andere Personen mit einer Hand am Bein berührt werden: Beim Zuseher stellen sich dieselben somatosensorischen Aktivitäten ein wie beim Betrachteten (Neuron, 42, S. 335). Offensichtlich gibt einen gemeinsamen Schaltkreis von Erfahrung und Beobachtung.

Dieses empathische Phänomen war aus Untersuchungen zum Gesichtsausdruck bekannt, dass wenn man am Gesicht eines anderen Ekel abliest, man diesen wie den eigenen fühlt. Das Ausführen einer zielgerichteten Handlung aktiviert also dieselben Gehirnzentren wie das Beobachten einer solchen Handlung. Letzteres gilt auch für Primaten.

Dieses Nach- und Mitempfinden hat allerdings nichts mit dem Phänomen des Mitleids zu tun, eher hat man es mit einer Über-Generalisierung des kognitiven Systems zu tun, das von der Evolution entwickelt wurde, um die. Empfindung einer Berührung des eigenen Körpers mit dem Blick auf die Berührung zu integrieren.

Ekelgefühle, meist über den Geruch oder Geschmack vermittelt, schützen normalerweise Menschen vor dem Kontakt mit infektiösem Material, giftigen Substanzen, verwester Nahrung und anderen Gefahren. Der Mensch hat im Lauf der Evolution offensichtlich eine Neigung entwickelt, sich mit bestimmten emotionalen Reaktionen vor wiederkehrenden Bedrohungen aus seiner Umwelt zu schützen, was ziemlich sicher auch auf Ekel zutrifft. Ekel ist daher eine Basisemotion, die den Menschen vor möglichen Bedrohungen warnt und damit eine lebenswichtige Funktion für den Menschen besitzt. Hinzu kommt der kulturell vermittelten Ekel, etwa der Abscheu vor ungepflegten oder schlecht gekleideten Menschen ist eine kulturell vermittelte Form von Ekel. Man vermutet, dass auch die Funktion des Ekels bei moralischen Urteilen manchmal einen evolutionären Nutzen hat, etwa in Bezug auf Inzest, also den Geschlechtsverkehr zwischen verwandten Personen.

Man vermutet übrigens, dass moralische Urteile stark mit somatischen Erfahrungen aus erster Hand verflochten sind, wobei einige auf Ekel hinweisen und andere auf eine Rolle von Schmerz und Verletzung. Sowohl Ekel als auch Schmerz sind unangenehme, erregende Erfahrungen mit starker Überlebensrelevanz. In zwei Experimenten (Sharvit et al., 2020) wurden die Probanden zunächst ethischen Dilemmata (Trolley-Problem) und anschließend ekelerregenden olfaktorischen oder schmerzhaften thermischen Stimulationen ausgesetzt. Es zeigte sich, dass moralische Szenarien die physiologische und neuronale Aktivität bis hin zur anschließenden Ekelerregung aber nicht zum Schmerz verstärkten, was durch eine unabhängig validierte Magnetresonanztomografie des Geruchssinns weiter unterstützt wurde. Dieser Effekt wurde durch Aktivität im hinteren cingulären Cortex vermittelt, die durch Dilemma-Urteile ausgelöst wurde, sodass es eine Assoziation zwischen moralischer Kognition und sensorisch-spezifischen Eigenschaften von Ekel aber nicht von Schmerz geben dürfte.

Nach Paul Rozin, dem Begründer der Ekelforschung, gibt es für den Ekel zunächst eine Vorstufe, nämlich die Reaktion auf alles, was einen schlechten Geschmack hat bzw. haben kann, also bitter, sauer, salzig oder verfault schmeckt. Dieser Abscheu ist simples adaptives Verhalten, denn viele Gifte und Toxine schmecken tatsächlich bitter und schon einfache Tiere wie Seeanemonen detektieren Bitteres und spucken es aus. Auch höhere Tiere spucken Nahrung aus, wenn sie bitter oder sauer schmeckt und zeigen damit an, dass sie giftig ist, aber eine Verbindung zur Umgebung oder zur Geschichte ziehen sie nicht, denn sie lassen sich von einem toten Insekt im Wasser beim Trinken nicht stören, und würden auch aus einem Nachtgeschirr schlürfen. Bei kleinen Kindern ist das ebenfalls so, aber mit dem Reifen stellen sich die Bezüge her, man muss die Fliege in der Suppe nur sehen, schon stellt sich Ekel ein, und das Gesicht nimmt den typischen Ausdruck an: gerümpfte Nase, hochgeschobene Oberlippe. Ekel ist also mit großer Wahrscheinlichkeit angeboren und wird sich bei jedem normalen Kind etwa ab den Alter von etwa drei Jahren herausbilden.

Neuere Untersuchungen von Kendall Eskine (City University of New York) zeigen, dass bei der Bewertung eines anderen Menschens oder dessen Verhalten das jeweilige Urteil auch auch davon abhängt, welchen Geschmack man gerade auf der Zunge hat, denn in den Experimenten führte ein bitterer Geschmack im Mund zu strengeren moralischen Urteilen als ein süßer oder neutraler, und die abstoßende Note eines bitteren Getränks gingen mit einem Gefühl moralischen Ekels einher. Offensichtlich besteht ein Zusammenhang zwischen Sinneseindrücken und moralischen Wertvorstellungen, was übrigens auch für Geruchswahrnehmungen gilt, denn es führt etwa ein ekelerregender Toilettengeruch ebenfalls zu strengeren moralischen Urteilen. Abstrakte Konzepte wie Moral hängen tatsächlich eng mit körperlich-sensorischen Erfahrungen zusammen.

Ekel hat eine physiologische Komponente, die Übelkeit, die zwar nicht nur durch Ekel ausgelöst wird, aber einen starken Zusammenhang aufweist. Sichtbar wird diese durch den charakteristischen Gesichtsausdruck mit dem Heben der Oberlippe und dem Naserümpfen, also eine Art motorischer Schutz, der durch das sensorische System ausgelöst wird, indem es das das eingeatmete Luftvolumen und die Oberfläche der Augen reduziert. Vermutlich kamen im Laufe der Evolution komplexere Stimuli hinzu, etwa die Reaktion auf den Schweiß oder Speichel anderer Menschen oder bestimmte sexuelle Praktiken bis hin zur moralischen Entrüstung, die nichts mehr mit der materiellen Welt zu tun hat, sondern eine Reaktion auf das Verhalten anderer Menschen darstellt. Ekel stellte sich auch bei Bildern etwa von Verwahrlosten und Obdachlosen ein.

Zwar sind die Gesichtsausdrücke universell, die Auslöser sind jedoch häufig kulturspezifisch generalisiert worden. Nach Fragebogenuntersuchungen erweisen sich Frauen durchgängig als empfindlicher. Ekel ist somit ein kulturell überformtes Gefühl.

Beim Geruchssinn ist nicht bekannt, inwieweit die Sinneswahrnehmung, insbesondere die Wahrnehmung der Annehmlichkeit von Gerüchen, auf universellen Prinzipien beruht, die von der Kultur diktiert werden, oder lediglich eine Frage des persönlichen Geschmacks ist.  Um diese Frage zu klären, baten Arshamian et al. (2022) Menschen aus neun verschiedenen nicht-westlichen Kulturen - von Jägern und Sammlern bis hin zu Stadtbewohnern -, monomolekulare Geruchsstoffe in eine Rangfolge von sehr angenehm bis weniger angenehm zu bringen. Entgegen den Erwartungen erklärte die Kultur nur 6 % der Varianz in der Bewertung der Annehmlichkeit, während die individuelle Variabilität oder der persönliche Geschmack 54 % erklärten. Bedeutsam war, dass es eine beträchtliche globale Konsistenz gab, wobei die molekulare Identität 41 % der Varianz in der Bewertung der Annehmlichkeit von Gerüchen erklärte. Auch wenn die Probanden innerhalb einer regionalen Gruppe manchmal unterschiedlich urteilten, waren sich die Vertreter der verschiedenen Länder insgesamt einig, was gut riecht und was weniger gut riecht, denn so war etwa Vanillin durchwegs am beliebtesten, wohingegen die meisten Isovaleriansäure widerlich fanden. Insgesamt zeigte diese Untersuchung, dass die menschliche Geruchswahrnehmung stark durch universelle Prinzipien eingeschränkt ist, d. h., dass Menschen aus den verschiedensten Kulturen erstaunlich ähnlich empfinden, was wohlriechend oder ekelig ist. Offenbar stellten diese universellen Vorlieben im Laufe der Evolution einen Überlebensvorteil dar und hinderten die Menschen daran, Giftiges oder Verfaultes zu essen.

Gleichzeitig kann Ekel auch mit Lust verbunden sein, wobei die lustvollen Dimensionen des Ekels auch und gerade im Bereich des Sexuellen nachzuweisen sind. Darum stößt die Artikulation von ekelkonnotierten Sexualinteressen nicht selten auf Schamschwellen, die aber beispielsweise innerhalb der sadomasochistischen Prostitution herabgesetzt sind. Wie in einem Versuch von Borg & de Jong (2012) gezeigt werden konnte, ekeln sich sexuell erregte Frauen weniger als nicht erregte. Teilnehmerinnen an diesem Experiment, die einen Softporno gesehen hatten, stuften sich selbst als weniger geekelt ein und erledigten auch mehr abstoßende Aufgaben als Frauen, die nur einen neutralen Film gesehen hatten. Diese Ergebnisse bestätigen ältere Studien an Männern, sodass offenbar der ekelunterdrückende Effekt sexueller Erregung geschlechtsübergreifend ist. Obwohl also erotische Begleiterscheinungen wie Speichel, Schweiß, Sperma und Körpergeruch zu den stärksten Ekel-Auslösern gehören, scheint es für die Fortpflanzung offensichtlich wichtig, dass sexuelle Erregung die Ekelschwelle senkt. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass bei Menschen, die zu wenig sexuell erregt sind, die Ekelschwelle unzureichend steigt und daher der Geschlechtsverkehr dadurch als unangenehm empfunden werden kann.

Offensichtlich kann analog zur Schmerzlust (wie die Phänomene des Sadomasochismus zeigen) und zur Angstlust (etwa als Motiv für die Überwindung zu Bungee- oder Fallschirmspringen) von so etwas wie Ekellust gesprochen werde. Belege dafür sind etwa der erste Zug an einer Zigarette oder die ersten Schlücke aus der Bierflasche, die in der Regel durchaus nicht als lustvoll erlebt und alles andere als genossen werden. Vielmehr erlangen diese Erfahrungen den Status erst nach einer gewissen Zeit der Gewöhnung, was beweist, dass Ekel gegenüber einem bestimmten Objekt nicht zwangsläufig ein lebenslanger Zustand sein muss. Manchmal ist es ein und dasselbe Objekt, das von einigen Menschen genossen, von anderen hingegen verabscheut wird. Extremfall ekelhafter Lust finden sich in Prozeduren der SM-Prostitution, denn nahezu jede Domina muss beispielsweise Toilettenerotik praktizieren können, womit Praktiken rund um 'Natursekt' (Urin) und 'Kaviar' (Kot) gemeint sind, die der Erniedrigung des Kunden zur 'lebenden Toilette' dienen. Die Prostituierte muss sich zur Erfüllung derartiger Kundenwünsche überwinden und eine Ekeltoleranz entwickeln (vgl. Meitzler, 2011).

Ekel und Abscheu kann zugleich eine Form von Vergnügen sein, denn viele Menschen sehen gerne Fernsehshows, in denen die TeilnehmerInnen ekelerregende Dinge tun, etwa Würmer oder Käfer essen, sich mit diesen in einem gläsernen Sarg einschließen lassen. Außerdem finden es Menschen auch abstoßend, wenn andere Menschen Schlechtes tun, sei es in der Realität oder in der Fiktion wie in einem Film, d.h., der Abscheu vor solchen Dingen enthält eine moralische Komponente, womit sich der Kreis zum Vergnügen schließ, denn Moral und Vergnügen sind miteinander verknüpft. Wenn Menschen jemandem helfen, werden in deren Gehirn dieselben Areale aktiv wie bei einer Belohnung, aber Menschen fühlen sich sogar dann gut, wenn andere bestraft werden, die etwas Schlechtes getan haben, d.h., es fühlt sich sich für Menschen gut an, da es eine moralische Bestrafung auf Grund eines mit anderen geteilten Moralkodex ist.

Literatur

Arshamian, Artin, Gerkin, Richard, Kruspe, Nicole, Wnuk, Ewelina, Floyd, Simeon, O’Meara, Carolyn, Rodriguez, Gabriela, Lundström, Johan, Mainland, Joel, & Majid, Asifa (2022). The perception of odor pleasantness is shared across cultures. Current Biology, 32, doi:10.1016/j.cub.2022.02.062.

Borg, Charmaine & de Jong, Peter J. (2012). Feelings of Disgust and Disgust-Induced Avoidance Weaken following Induced Sexual Arousal in Women. PLoS ONE 7(9): e44111. doi:10.1371/journal.pone.0044111.

Eskine, Kendall, Kacinik, Natalie A. & Jesse Prinz, J. (2011). A Bad Taste in the Mouth: Gustatory Disgust Influences Moral Judgment. Psychological Science,

Langenbach, Jürgen (2004). Kino des Gehirns: Wie wir fühlen, was wir sehen. Die Presse vom 27. April 2004.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,681560,00.html (10-03-15)

Meitzler, M. (2011). Lust und Ekel. Vom Reiz einer Grenzüberschreitung. Psychologie und Gesellschaftskritik 1/2011.

Sharvit, G., Lin, E., Vuilleumier, P. &  Corradi-Dell’Acqua, C. (2020). Does inappropriate behavior hurt or stink? The interplay between neural representations of somatic experiences and moral decisions. Science Advances, doi:10.1126/sciadv.aat4390.

Überblick über den Hypertext Die menschlichen Emotionen

Wir fühlen, was wir hören

Sprache hat lange als rein abstraktes Symbolsystem gegolten, das mit dem Körper nichts zu tun hat, jedoch hat sich diese Einschätzung gewandelt, denn immer mehr Studien deuteten auf einen starken gegenseitigen Einfluss von körperlichen Reaktionen und Sprache hin.

Francesco Foroni & Gün Semin (in press) ließen ProbandInnen Wörter auf einem Bildschirm lesen, während sie mit Elektroden die Aktivität von zwei für die Mimik wichtigen Gesichtsmuskeln überwachten: den Jochmuskel, der die Mundwinkel steuert, und den Stirnrunzler, der für die Auf- und Abbewegung der Augenbrauen zuständig ist. Die Hälfte der Wörter bezog sich auf positive Gefühle, die andere auf negative. Beide Gruppen bestanden jeweils aus Verben wie lächeln, grinsen und lachen sowie die Stirn runzeln, weinen und kreischen, die Körpervorgänge beschrieben, und aus allgemeineren Adjektiven wie komisch, lustig, irritierend oder ärgerlich, die eher einen abstrakten Zustand umfassten.

Vor allem bei den Verben beobachteten die Forscher einen deutlichen Effekt: Nur die positiven Wörter ließen den Mundwinkel zucken, die negativen dagegen den Stirnrunzler in Aktion treten. Das hatte sogar Auswirkungen auf die Stimmung der Probanden - selbst dann, wenn sie die Wörter so kurz vorgesetzt bekamen, dass sie sie gar nicht bewusst wahrnahmen, wie eine weitere Studie zeigte. Die positiven Begriffe bzw. die körperliche Reaktion darauf führten dazu, dass die Testteilnehmer Comic-Abbildungen komischer fanden, als wenn sie einen negativen Begriff gesehen hatten. Wurde die Muskelaktivität verhindert, indem der Proband einen Stift mit den Lippen festhielt, blieb die Belustigung aus. Offensichtlich verursacht das Hören von Wörtern nicht nur eine Aktivität in den für Bewegung zuständigen Hirnarealen, sondern diese Aktivität wird auch in körperliche Reaktionen umgesetzt.

Die Verarbeitung von Sprache geht also mit einer körperlichen Simulation des Gehörten einher, die für das Verständnis vermutich unverzichtbar ist. Der gleiche Effekt ist auch zu beobachten, wenn jemand einen emotionalen Gesichtsausdruck bei einem anderen beobachtet, wobei beide Reaktionen vermutlich dazu dienen, sich besser in sein Gegenüber hineinzuversetzen. Diese unbewussten Vorgänge beeinflussen vermutlich auch, wie bestimmte Vorgänge in der Umwelt bewertet werden.

Literatur

Foroni, F. & Semin, G. R. (in press). Language that puts you in touch with your bodily feelings. The multimodal responsiveness of affective expressions. Psychological Science.
(Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1111/j.1467-9280.2009.02400.x)

Wir sehen Emotionen, die wir selber fühlen

In einer Studie der Universität Otago wurden Versuchspersonen aufgefordert, am Computer erstellte, ausdruckslose Gesichter entweder als wütend oder glücklich zu interpretieren. Danach sahen die Teilnehmer eine Computersimulation, in der sich die Gesichter von einem glücklichen zu einem wütenden Ausdruck hin veränderten, wobei die Probanden jene Miene identifizieren sollten, die sie vorher gesehen hatten. Dabei hatte sich die anfängliche Interpretation offensichtlich fest eingeprägt, denn jene, die das Gesicht als zornig betrachtet hatten, wählten nun eher eine wirklich wütende Miene, jene, die ein vermeintlich glückliches Gesicht gesehen hatte, entschied sich für den freudigen Ausdruck. Beim Auswählen imitierten die Versuchspersonen mit ihren eigenen Gesichtsmuskeln jene zornige oder glückliche Miene die sie vorher zu sehen geglaubt haben. Menschen sehen offnsichtlich die Dinge nicht so, wie sie sind, sondern wie sie selber sind, d.h., dass der eigene Glaube die Wahrnehmung der Umwelt grundlegend beeinflusst.

Emotion und Kognition

Auf der Grundlage neurobiologischer Erkenntnisse geht man davon aus, dass Emotion und Kognition nicht unabhängig voneinander funktionieren, es also eine Einheit von Verstand und Gefühl gibt. So verlieren Menschen mit einer bestimmten Schädigung des Gehirns im Bereich des präfontalen Cortex ihre Emotionalität, während sie nicht mehr in der Lage sind, rational begründete Entscheidungen zu treffen (Damasio 1995, 2000). Verstand und Gefühl, Rationalität und Emotion, stehen demnach in einem komplementären Verhältnis zueinander.

Damasio ist der Auffassung, dass Gefühle für Rationalität unerlässlich sind und uns beim Denken die Richtung angeben. Da die Welt kaum überschaubare Wahlmöglichkeiten nesitzt, sendet der emotionale Erfahrungsspeicher, den wir im Laufe des Lebens erworben haben, Signale aus, um für uns die die Entscheidung zu vereinfachen, indem er von vornherein gewisse Optionen ausschließt und andere hervorhebt. Emotionen besitzen demnach eine Intelligenz, die in praktischen Fragen von großem Gewicht ist. Im Wechselspiel von Gefühl und Rationalität lenkt das emotionale "Wissen" unsere aktuellen Entscheidungen. Denken geschieht also nie ohne Beteiligung von Gefühlen, denn reine kognitive Botschaften sind gar nicht möglich, da sie weder Relevanz bilden, noch Aufmerksamkeit wecken können. Solange Botschaften, die sich an den Verstand richten, selbst wenn sie mehrere hundert Mal wiederholt werden, keinen emotionalen Eindruck, keinen "affektiven Stempel" (Imprint) hinterlassen, werden sie nicht beachtet. Dies gilt vice versa auch für Emotionen, die stets an die Kognitionen gebunden sind.

Eine von den Sinnen erfasste Information, die mit gefühlsbetonten Informationen verbunden ist - was für die meisten Kognitionen zutrifft -, brennt sich daher nachhaltig in unsere Gehirn ein, denn es gibt vermutlich viel mehr Nervenverbindungen, die vom Gefühlszentrum im limbischen System zum kognitiv orientierten Cortex verlaufen als umgekehrt. Deshalb wird unser Verhalten meist bedeutend stärker von unserem Gefühl beeinflusst als von der planerischen Logik. Darüber hinaus bildet das limbisch/emotionale System eine Art Schaltzentrale, die alle Informationen an den Cortex weiterleitet.

In der Werbung und im Marketing werden vordringlich die beiden positiven Fundamentalemotionen, nämlich Interesse bzw. Freude angesprochen, wobei beträchtliche Kombinationsmöglichkeiten mit kognitiven Komponenten und Differenzierungsmöglichkeiten gegeben sind, etwa durch den Einsatz von sprachlichen, bildhaften, episodischen, musikalischen und olfaktorischen Zusatzreizen.

Versuche an Erwachsenen, die man vor die Wahl stellte, entweder 50 Euro gleich zu kassieren oder eine Woche zu warten und dann 60 Euro einzustreifen, zeigten bei der Beobachtung mittels bildgebender Verfahren, dass im Moment der Entscheidungen bei den "50-Euro-Leuten" der Gyrus cinguli aktiv war, also jener Bereich, der beim bewussten Erleben von Gefühlen wichtig ist. Bei Probanden, die ihre Spontanreaktion eine Woche aufschieben konnten, waren hingegen höher entwickelte Hirnregionen aktiv, die mehr mit dem bewussten Erleben zu tun haben. Das limbische System - ein Erbe unserer frühen Säuger-Vorfahren repräsentiert also die menschliche "emotionale Intelligenz", wobei diese Reaktionen spontan sind und das Großhirn zu raschem Handeln drängen.

Gefühle überdauern Kognitionen

Justin Feinstein (University of Iowa) zeigte in Studie mit Probanden, deren Hippocampus (der verantwortlich ist für das Abspeichern von neuen Erfahrungen) verletzt ist, dass sie immer noch Gefühle empfinden, auch wenn sie die Ursache dafür bereits vergessen haben. Seine Probanden konnten sich kurz nach dem Film zwar nicht mehr an entscheidende Details erinnern, doch wussten sie emotional noch immer, ob sie einen fröhlichen oder deprimierenden Film gesehen hatten. Offensichtlich existieren durch bestimmte Ereignisse ausgelöste Gefühle weiter, obwohl die dafür verantwortlichen rationalen Erfahrungen längst vergessen sind.

Emotion und Sprache - Die Metaphern

Metaphern und deren Wirkung auf die Psyche

Lawrence Barsalou (Emory University, Atlanta) vermutet, dass sich hinter Metaphern mehr verbirgt als pure Sprachspiele, denn sinnliche Simulationen, körperliche Zustände und momentane Handlungen bilden die Grundlagen des menschlichen Denken ("grounded cognition"). Um diesen Zusammenhang nachzuweisen, ließen Zhong & Leonardelli (University of Toronto) ließ Studenten sich an ein Erlebnis erinnern, bei dem sie sich isoliert und ausgegrenzt fühlten. Danach schätzten sie die Raumtemperatur gut zwei Grad kühler ein als Versuchsteilnehmer, die sich ein Gemeinschaftserlebnis vergegenwärtigt hatten. Sie erlebten also, wie kalt sich die Einsamkeit anfühlen kann. Metaphern sind also nicht einfach nur sprachliche Elemente, mit denen sich die Leute unterhalten, sondern sind nach Ansicht der Forscher unverzichtbare Behältnisse, um die Welt zu verstehen und zu erfahren. Menschen lernen früh, dass ein warmes Körpergefühl – etwa wenn sie die Mutter in den Arm nimmt – Zuneigung bedeutet. Diese Verbindung ist so stark, dass die Inselrinde im Großhirn nicht nur auf physikalische Wärme reagiert, sondern ebenso auf Berührung und menschliche Wärme bzw. wird dieselbe Region aktiv, wenn man sich ausgeschlossen oder zurückgewiesen fühlt. In einem weiteren Experiment mussten die Probanden zunächst peinliche Erinnerungen in einen Computer tippen und wurden danch gefragt, ob sie bei einem weiteren Experiment mitmachen würden, das eine Studentin angeblich dringend vollenden müsse. 74 Prozent sagten dazu ja. Durften die Teilnehmer allerdings nach dem ersten Versuch ihre Hände mit Desinfektionslösung säubern, sank die Hilfsbereitschaft drastisch ab; dann waren nur 41 Prozent dazu bereit. Offenbar fühlten sie sich moralisch weniger verpflichtet als die anderen, die ihre peinlichen Gefühle nicht "abwaschen" konnten. Offensichtlich hängen auch die Gefühle von Schuld und Beschmutzung miteinander zusammen.

Lawrence Williams und John Bargh (Boulder & Yale University) ließen ihre Probande unter einem Vorwand eine Tasse mit heißem oder kaltem Kaffee in der Hand halten. Wenig später sollten sie eine fiktive Person beurteilen, von der sie eine kurze schriftliche Beschreibung erhalten hatten. Wer heißen Kaffee bekommen hatte, beschrieb die fiktive Person eher als großzügig, glücklich, freundlich, gesellig und fürsorglich. Wer kalten Kaffee halten musste, neigte zu einem deutlich kühleren Urteil. Offensichtlich aktiviert allein das Gefühl von Wärme, ausgelöst durch den heißen Kaffee, im Gehirn die Erinnerung an die frühkindliche Wärme, die man von seinen Eltern bekommen hat, also an Vertrauen und Geborgenheit. Das erklärt möglicherweise auch, warum man temperaturbezogene Metaphern wählt, um soziale Integration beziehungsweise Isolation zu beschreiben. Williams und Bargh drückten in einer Untersuchung ihren Versuchspersonen entweder eine therapeutische Wärmepackung oder einen Eisbeutel in die Hand und boten ihnen dann verschiedene Belohnungen an. Die Probanden mit warmen Händen wünschten sich mehrheitlich ein Mitbringsel für einen Freund, während drei Viertel der Eispackhalter die Belohnung selbst behalten wollten.

Lacey at al. (2012) haben in einer Studie mit Studenten herausgefunden, dass metaphorische Formulierungen wie "hartes Herz" und "glattes Auftreten" nicht nur das Sprachzentrum aktivieren. Gehirnscans zeigten, dass bildhaften Sätze im Gehirn daneben auch das parietale Operculum erregen, also eine Gehirnregion, die an der Unterscheidung von Texturen beteiligt ist und Informationen verarbeitet, die vom Tastsinn stammen.

Quellen

Lacey, Simon, Stilla, Randall & Sathian, Krish (2012). Metaphorically feeling: Comprehending textural metaphors activates somatosensory cortex, Brain and Language (doi: 10.1016/j.bandl.2011.12.016).

Zhong, Chen-Bo & Leonardelli, Geoffrey J. (2008). Cold and Lonely: "Does Social Exclusion Literally Feel Cold?" Psychological Science, 19(9), 838-842.

Paulus, Jochen (2008). Warm ums Herz. DIE ZEIT, 30.10.2008 Nr. 45.

Emotion und Lokalisierung im Körper

Menschen ordnen Emotionen häufig Körperregionen zu, wenn sie darüber sprechen, wobei manches auch in der Sprache zum Ausdruck kommt, denn Angst kommt vom lateinischen angustia (Enge) in der Brust, rund um das Herz. Bei Ärger, Glück und Stolz schwillt die Brust, bei einer Depression schlägt das Herz nur schwach usw. Der menschliche Körper gleicht einre Landschaft der Emotionen, wobei das Gehirn offensichtlich eine Landkarte davon besitzt. Jedes Gehirn: Die Zuschreibungen sind daher keine bloßen Metaphern.

Lauri Nummenmaa et al. (2013) ließen ProbandInnen auf einem Computer graue Silhouetten eines Menschen umfärben, indem sie nach der Lektüre von Texten oder dem Ansehen von Filmen die Körperregionen je nach Intensität gelb oder rot färben konnten, wo sie die Emotionen verorten:

Körper Emotion Lokalisierung

Literatur

Nummenmaa, Lauri, Glerean, Enrico, Hari, Riitta & Hietanen, Jari K. (2013). Bodily maps of emotions.
WWW: http://www.pnas.org/content/early/2013/12/26/1321664111.full.pdf+html (13-12-30)

 

Emotion und Musik

Emotionale Aktivität ist immer mit körperlichen Reaktionen verbunden, wobei die emotionale Aktivität beim Hören von Musik auch Effekte auf das vegetative Nervensystem hat. Neben der Bedeutung für das Individuum hat bei der Musikperzeption wahrscheinlich das automatische Mitwippen, Mitklatschen, Mittanzen, oder Mitsingen auch soziale Funktionen, z. B. zum Herstellen von Bindungen zwischen Individuen einer Gruppe oder auch zwischen Individuen unterschiedlicher Gruppen. Diese vermutlich auch evolutionär vorteilhaften sozialen Aspekte des Musikmachens werden von positiven Effekten auf das Immunsystem begleitet und repräsentieren möglicherweise einen wichtigen Ursprung der Evolution kooperativen, gemeinschaftlichen Musikmachens beim Menschen.

Der menschliche Organismus ist vermutlich so gestaltet, dass auf Gemeinschaft hin orientierte soziale Aktivitäten sich regenerativ auf ein vitales System unseres Organismus’ auswirken. Gemeinschaftliches Musikmachen - also interaktive, feinfühlende, kooperative Aktivität - repräsentiert eine solche auf Gemeinschaft hin orientierte Aktivität.

Das menschliche Gehirn verarbeitet nach neueren Forschungen Musik und Sprache zum großen Teil mit denselben kognitiven Prozessen und auch denselben zerebralen Strukturen, was darauf hindeutet, dass Musik und Sprache im Gehirn eng miteinander verknüpft sind, und dass das Gehirn oft keinen wesentlichen Unterschied zwischen Sprache und Musik macht. Forschungsergebnisse zeigen, dass auch Nichtmusiker musikalische Syntax akkurat verarbeiten und musikalische Semantik verstehen können. Das implizite musiksyntaktische Wissen wird wahrscheinlich zu einem wesentlichen Teil durch alltägliche Hörerfahrungen erworben, also ganz selbstverständlich, nebenbei, ohne jedwede Anstrengung und oft ohne dass Menschen es überhaupt merken. Diese Annahmen stimmen mit Studien überein, die zeigen, dass die Fähigkeit zum Erwerb von Wissen über musikalische Regularitäten, und die Fähigkeit, musikalische Information schnell und genau entsprechend dieses Wissens zu verarbeiten, eine allgemeine Fähigkeit des menschlichen Gehirns ist.

Offenschtlich ist das ausgeprägte Interesse an Musik auch eine grundlegende Eigenschaft des Gehirns, und dass eine ausgeprägte Musikalität auch eine ganz natürliche Fähigkeit des menschlichen Gehirns ist. Diese allgemeine menschliche Fähigkeit unterstreicht die biologische Relevanz von Musik. Die Studien zur Emotion mit Musik zeigen, dass Musik ein extensives Netzwerk limbischer und paralimbischer Strukturen - also der Hirnstrukturen, die zentral für die Verarbeitung von Emotion sind - aktivieren kann, und dass das Hören angenehmer Musik automatisch zu prämotorischer Aktivität führen kann. Emotionale Aktivität, prämotorische Aktivität sowie körperliche Reaktionen emotionaler Aktivität haben ebenfalls eine Bedeutung für das musikhörende Individuum, wobei das Entschlüsseln dieser Bedeutung wahrscheinlich auch als Verstehen von Musik erlebt wird.

Jakobson, Lewycky, Kilgour & Stoesz (2008) haben in einer Studie auch geeigt, dass Musiker ein besseres Gedächtnis nicht nur für Musik sondern auch für Wörter und Bilder entwickeln. Allerdings entwickeln dafür unterschiedliche Merkstrategien, indem sie etwa Bilder nicht verbalisiert einprägen. Offensichtlich ist deren ganzheitliche Verarbeitungsstrategie bei der Einprägung auch effektiver als die der Nichtmusiker.

Musik, die von Trauer und Verlust geprägt ist, scheinz ein paradoxes Phänomen hervorzurufen, denn obwohl die Wirkung schwermütiger Melodien bei verschiedenen Menschen variiert, fühlen sich manche dabei an persönliche Niederlagen erinnert und beziehen die Klänge auf eigene negative Erfahrungen, während andere in eine melancholische Stimmung geraten, wie sie an einem einsamen verregneten Herbsttag auftreten kann. Eerola et al. (2016) spielten Probanden ein allen noch unbekanntes kurzes melancholisches Instrumentalstück vor, wobei die beschriebenen Erfahrungen eine große Bandbreite hatten: Manche Teilnehmer entspannten sich oder waren gerührt, andere fühlten sich verängstigt oder nervös. Ein Zusammenhang zeigt sich bei Menschen, die von der Musik gerührt waren, denn diese waren in einem Test auch als sehr empathisch eingestuft worden. Menschen, die die Musik nicht berührte, hatten auch weniger empathische Fähigkeiten. Neben der Empathie ist auch die Fähigkeit, sich diesbezüglich selbst zu steuern und von den Einflüssen zu distanzieren, ein Schlüssel zur Freude an traurigen Klängen (emotionale Empathie). Diese emotionale Empathie beschreibt nicht nur die Fähigkeit, ähnliche Gefühle eines anderen Menschen spüren zu können, sondern darüber hinaus auch die Fähigkeit, ein tiefes Mitgefühl, Zärtlichkeit und Sympathie für den anderen zu entwickeln. Offensichtlich ist Freude an Musik mit der Wahrnehmung der sozialen Umgebung verknüpft, denn wer sensibel genug ist, das Leid eines anderen Menschen selbst zu spüren, erfährt dadurch eine gewisse Form erbauender Genugtuung. Man vermutet, dass daran auch Hormone wie Oxytocin oder Prolactin beteiligt sind, die wohlige und angenehme Gefühle hervorrufen, sodass traurige Musik die Ausschüttung dieser Signalsubstanzen triggern könnte. Denkbar ist auch ein rein psychologischer Effekt, bei dem das Ausleben sämtlicher emotionaler Zustände wie ein Training der Gefühlswelt wirkt und von Natur aus belohnt wird, denn die Fähigkeit, in die emotionalen Welten anderer Menschen eintauchen zu können, dürfte für soziale Wesen von Vorteil sein, und verdient damit aus evolutionsbiologischer Sicht eine Belohnung.

Literatur

Eerola, T. (2016). Music and Emotion. In Music psychology. Springer handbook of systematic musicology. Koelsch, S. Springer.

Eerola, T., Vuoskoski, J. & Kautiainen, K. (2016). Being Moved by Unfamiliar Sad Music Is Associated with High Empathy. Front. Psychol., doi.org/10.3389/fpsyg.2016.01176.

Koelsch, Stefan & Fritz, Tom (2007). Neuronale Korrelate der Musikverarbeitung. Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin, 28. 23-38.

Jakobson, L., Lewycky, S., Kilgour, A., & Stoesz, B. (2008). Memory for Verbal and Visual Material in Highly Trained Musicians Music Perception, 26 (1), 41-55 DOI: 10.1525/mp.2008.26.1.41

 

Spiegelneuronen

Spezielle Neuronen im prämotorischen Cortex bilden bei Primaten einen Mechanismus zur Erkennung der Bedeutung von Handlungen, die von anderen ausgeführt werden, die von Rizzolatti (Universität Parma) plakativ “Spiegelneuronen" genannt wurden - im einschlägigen Fachjargon hat diese Hirnregion die Bezeichnung F5 -, weil sie auch dann aktiv sind, wenn bestimmte Bewegungen von anderen Lebewesen vollzogen werden. Diese Nervenzellen werden also sowohl beim Ausführen einer Handlung als auch beim Beobachten einer anderen Person bei der gleichen Handlung aktiv. Von dieser Aktivität der "Spiegelneuronen" hängt vermutlich auch die Fähigkeit von Menschen ab, sich in die Lage einer anderen Person versetzen zu können und mitzufühlen. Wie eine amerikanische Studie an Sieben- bis Zwölfjährigen zeigte, entsteht Empathie nicht erst durch Erziehung, denn sahen Kinder Bilder, auf denen andere Menschen Schmerzen litten, wurden im Gehirn jene Areale verstärkt aktiviert, die auch an der Verarbeitung von eigenem Schmerz beteiligt sind.

Nach der leider heute durch populärwissenschaftliche Artikel weit verbreiteten Vorstellung sind Spiegelneuronen also von der Evolution eingesetzte, vererbte Erkenntnisinstrumente, die uns die Gabe verleihen, den mentalen Graben zu überqueren, der uns von den anderen trennt. Allerdings prägen sich alle höheren Funktionen des Nervensystems allein unter dem Einfluss von Erfahrung und Lernen aus, denn wenn ein Affe eine Hand bewegt, hat er mit Sicherheit das Bild seiner bewegten Hand vor Augen. Das kann nur bedeuten, dass eine Assoziation zwischen dem Konzept "die Hand bewegen" und dem Bild der bewegten Hand entsteht bzw. gelernt wird. Das verlangt den Nervenzellen aber nicht viel ab, mit der gleichen Aktivität auf die Handbewegung eines anderen Affen zu reagiere, denn der Affe benötigt lediglich die Fähigkeit, die Ähnlichkeit zwischen seinem eigenen Körper und dem anderer Affen zu erkennen. Wir wissen heute, dass viele psychische Funktionen in hohem Maße durch den Kontext und komplexe Außenfaktoren beeinflusst werden. Ein Mensch, der Zeuge fremden Leides wird, verfällt nicht mechanisch unter dem Einfluss seiner Spiegelzellen in den "Mitleidmodus", sondern es hängt von subtilen Bewertungen ab, ob die Not des anderen überspringt, zum Beispiel davon, ob er seinen Kummer selbst verschuldet hat. Das ist eine Intelligenzleistung, die kein Spiegelneuron für sich alleine erbringen kann. Tatsächlich sind auch einige Phänomene, die bereits auf das Wirken der Spiegelneuronen zurückgeführt wurden, gar nicht durch diesen Mechanismus zu erklären (vgl. Degen 2007).

Gallese (Universität Parma) untersuchte den prämotorischen Cortex von Primaten, der für die Planung und Ausführung zielorientierter Bewegungen gebraucht wird. Zufällig beobachtete er, dass dieselben Neuronen bereits in Erregung gerieten, wenn ein Versuchsleiter Gegenstände in die Hand nahm, mit denen eine Aufgabe verbunden war. Lagen diese Gegenstände unbewegt auf einem Tisch, blieben auch die Nervenzellen ruhig. Offensichtlich diente das motorische Zentrum nicht zur Objekterkennung, sondern es steuerte die Bewegungen und war darüber hinaus in der Lage, Ziele und Absichten einer fremden Handlung vorauszusehen und zu deuten. Weitere Experimente brachten die Bestätigung: Die Versuchstiere konnten die Absichten des Forschers erahnen. Vermutlich sind diese "Spiegelneuronen" in der Lage, das Verhalten des anderen zu deuten und zu verstehen. Sympathie und Einfühlung, Lernen durch Nachahmung und alle Formen der menschlichen Kommunikation könnten von solchen Spiegelneuronen ausgehen.

Auch bei Menschen fanden Rizzolatti, Grafton und Iacoboni spezifische Gehirnregionen, die bei der Beobachtung von Bewegungen aktiviert werden: die obere linke Schläfenfurche und darüber das motorische Sprachzentrum (Broca-Zentrum), das dem prämotorischen Cortex bei Primaten entspricht. Diese Forschungsergebnisse stützen die Annahme, dass sich die menschliche Sprache eher von einem alten, gestischen Kommunikationssystem aus entwickelt hat als direkt von einer stimmlichen Kommunikation, wie andere Wissenschaftler vermuten. Rizzolatti und Arbib glauben, dass aus der Fähigkeit der Primaten, Gedanken zu lesen und fremdes Handeln zu verstehen, auch die menschliche Sprachfertigkeit entstanden sein könnte. Aus dem inneren Dialog zwischen einer beobachteten Bewegung und der Reaktion der Spiegelneuronen könnte das Bedürfnis entstanden sein, Handlungen und Gefühle durch Zeichen auszudrücken. Ramachandran (San-Diego-Universität) sieht in der höheren Entwicklung des Systems der Spiegelneuronen beim Menschen den wichtigsten Schlüssel für die Entstehung der menschlichen Kultur. Man vermutet, dass "Spiegelneuronen" auch in anderen Hirnregionen anzutreffen sind und verschiedene Arten der Sinneswahrnehmung erklären könnten.

Bei autistischen Kindern werden nach Forschungen von Mirella Dapretto (University of California in Los Angeles) diese Spiegelneuronen im Gehirn nicht ausreichend aktiviert, woraus die Unfähigkeit entsteht, den Zustand des Gegenübers einzuschätzen. Als man die Hirnaktivität von Kindern untersucht hat, die Gesichtsausdrücke betrachteten oder nachahmten, war der Hirnteil, der die Spiegelneuronen enthält, bei schwach autistischen Kindern weniger aktiv als bei gesunden. Je schwächer die Aktivierung ausfiel, um so größer war auch die Beeinträchtigung des Sozialverhaltens der autistischen Kinder. Seit einiger Zeit wird daher generell der Frage nachgegangen, welche Rolle Spiegelneurone bei der Entstehung von Autismus spielen, wobei das meiste noch unklar ist, auch wenn eine neue Studie bestätigt hat, dass die Funktion der Spiegelneurone bei Menschen mit Autismus zumindest zum Teil eingeschränkt ist. Generell sind aber bisherige Forschungen zu sehr widersprüchlichen Ergebnissen gekommen. Oberman & Ramachandran (2007) entdeckten, dass bei Autisten die My-Welle nur bei eigener Bewegungsausführung unterdrückt wird, nicht jedoch, wenn diese beoabachten, wie ein anderer Mensch die Bewegung ausführt. Sie folgern daraus, dass Autisten defekte Spiegelzellen haben, wobei sich auch gezeigt hat, dass das Gesichtserkennungsareal im Gehirn, das aktiv wird, wenn man einen Menschen erkennt, bei einigen Autisten stumm bleibt. Stattdessen wird bei den Betroffenen jener Bereich aktiviert, der für die allgemeine Objekterkennung verantwortlich ist. Das scheint darauf hinzudeuten, dass sich für Autisten Gesichter und der Mimiken nicht von anderen Objekten unterscheiden, also nichts „Besonderes“ sind, sodass das intuitive Erkennen von Gefühlen unterdrückt ist. Allerdings können Spiegelzellen nicht alle Aspekte von Autismus erklären, wie etwa das typische Vermeiden von Blickkontakt, das stereotype Wiederholen von Bewegungen oder eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Geräusche. Menschen mit autistischen Störungen scheint allgemein die Fähigkeit zu fehlen, sich vor der Überflutung durch äußere Reize zu schützen, sodass sie auf scheinbar unbedeutende Ereignisse oder Objekte überschießend reagieren. Daher handelt es sich bei Autismus wohl um eine vielschichtige und äußerst komplexe Entwicklungsstörung.

Auch das Geräusch lachender Menschen veranlasst das Gehirn, die Gesichtsmuskeln automatisch aufs Mitlachen vorzubereiten, auch wenn der Grund für die Fröhlichkeit unbekannt ist. Forscher um Jane Warren spielten Freiwilligen verschiedene emotionale Lautausdrücke vor und haben dabei die Hirnaktivität beobachtet. Positive Gefühlsäußerungen wie Lachen oder Jubeln lösen im prämotorischen Kortex, der für die Planung von Bewegungsabläufen wie beispielsweise das Lachen zuständig ist, Reaktionen aus. Auch hier liegen Spiegelneuronen, die auch bei rein akustischen Signalen automatisch reagieren, wie mittels eines funktionellen Magnetresonanztomographen gezeigt werden konnte. Auch Triumph, Spaß, Angst und Ekel lösten eine Aktivität im prämotorischen Kortex aus, der die Bewegungsabläufe für die Gesichtsmuskulatur entwirft, wobei die Aktivitäten bei positiven Gefühlsausdrücken stärker waren als bei Ekel und Angst. Positive Emotionsgeräusche sind offensichtlich ansteckender als negative.

Es konnte in Untersuchungen auch gezeigt werden, dass Frauen weitaus empfindlicher auf Emotionen - nicht allein subjektiv auf der Ebene des Erlebens, sondern auch im Bereich der biologischen Trägerstrukturen im Cortex, reagieren. Diese Areale bzw. Funktionsbereiche sind nachweislich auch bei Depressionen aktiv, sodas Frauen vermutlich deshalb doppelt so oft wie Männer an Depressionen leiden, weil im Gehirn eine "Aktivierungsdifferenz" besteht.

Nun hat man auch herausgefunden, dass schon die Wahrnehmung einer motorischen Einschränkung bei einem anderen Menschen das eigene Reaktionsvermögen hemmt bzw. die die eigene Motorik zu verlangsamt. Forscher des Max-Planck-Instituts (Kognitions- und Neurowissenschaften, Neurologische Forschung) zeigten Versuchspersonen Fotos von Händen, deren Finger teilweise fixiert waren. Nun wurden die Probanden aufgefordert, ihre eigenen Zeige- oder Mittelfinger zu bewegen. Dabei zeigte sich, dass die Reaktionsfähigkeit, mit denen sie die Finger bewegten, verlangsamt war.

Literatur

Degen, Rolf (2007). SPIEGELNEURONEN NERVENBRÜCKE ZWISCHEN DU UND ICH? Bild der Wissenschaft II.

Gallese, V., Keysers, C. & Rizzolatti, G. (2004). A unifying view of the basis of social cognition. Trends in Cognitive Sciences, 8 (9), 397- 402.

Oberman, Lindsay M. & Ramachandran, Vilayanur S. (2007). Broken Mirrors: A Theory of Autism. Scientific American.
WWW: https://www.scientificamerican.com/article/broken-mirrors-a-theory-of-autism-2007-06/ (17-11-21)

Rizzolatti, G. et al. (1996) Premotor cortex and the recognition of motor actions. Cogn. Brain Res. 3, 131–141

Rizzolatti, G. et al. (2001) Neurophysiological mechanisms underlying the understanding and imitation of action. Nat. Neurosci.Rev. 2, 661–670.

Marszk, Doris (1998). Vor der Sprache war die Gestik. WWW: http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=162684 (05-01-01) (Trends in Neuroscience)

Krech, Hartmut (2001). Spiegelneuronen lesen Gedanken anderer.
WWW: http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=155366 (05-10-05) ("New Scientist" vom 27. Januar 2001)

WWW: http://www.netzeitung.de/wissenschaft/371296.html ((05-01-01)

Warren, Jane et al. im Journal of Neuroscience, Bd. 26, Nr. 49
http://www.welt.de/wissenschaft/psychologie/article2463217/Der-Mensch-verhaelt-sich-wie-ein-Chamaeleon.html (08-09-18)

Tipps

Download der Originalarbeiten der Universität Parma: http://www.unipr.it/arpa/
mirror/english/staff/rizzolat.htm
(05-12-12)
Die Homepage von Vilayanur S. Ramachandran (San-Diego-Universität) mit interessanten Filmdownloads zu optischen Täuschungen:
http://psy.ucsd.edu/chip/ramabio.html (04-02-22)

Eine Diskussion im Forum All Mystery zum Zusammenhang von Spiegelneuronen und Seele: http://www.allmystery.de/themen/rs27763-1

 

Empathie und Synästhesie

Normalerweise werden Spiegelneuronen aktiv, wenn Menschen andere Personen dabei beobachten, wie diese berührt werden. Die Nervenzellen "simulieren" diese Beobachtung neuronal, sodass diese Berührung nachvollzogen werden kann. Synästhetiker mit einer sehr starken Kopplung zwischen Sehsinn und Tastsinn, also Menschen, die eine bei einem anderen Menschen beobachtete Berührung am eigenen Körper sogar spüren, sind sehr selten. Man vermutet, dass bei ihnen ein für die Beobachtung von anderen zuständiger Bereich im Gehirn überreagiert.

Ward & Banissy (2007) haben in einem Kontrollgruppendesign zehn solcher Berührungs-Synästhetiker untersucht, wobei diese Probanden beobachteten, wie eine andere Person im Gesicht oder an der Hand berührt wird. Gleichzeitig wurden sie selbst angefasst. Wurden beide an derselben Stelle berührt, fiel es den Synästhetiker leicht, die Position der tatsächlichen Berührung anzugeben, also mehr oder weniger genau so schwer wie der Kontrollgruppe, in der es keine Synästhetiker gab. Sahen die Probanden jedoch eine Berührung auf der Seite, an der sie selbst nicht berührt worden waren, zögerten sie mit ihrer Antwort und machten mehr Fehler als die Kontrollgruppe. Das zeige eindeutig, dass sich die beobachtete Berührung für die Synästhetiker ebenso real anfühlte wie die tatsächlich. Die beobachtete Berührung löste offensichtlich ein so starkes Gefühl aus, dass die Probanden sie nicht mehr von der echten Berührung unterscheiden konnten.

Auch das Einfühlungsvermögen der Synästhetiker - gemessen mit einem Fragebogen - ist stärker ausgeprägt als bei der Kontrollgruppe. Man vermutet daher, dass Berührungs-Synästhetiker ein besseres Bauchgefühl für die Empfindungen anderer besitzen, was der Überaktivität ihrer Spiegelneuronen zugeschrieben wird.

Man vermutet nach neueren Untersuchungen (Mukamelet al., 2010) auch, dass Störungen der Spiegelneuronen eine Rolle bei manchen psychischen Störungen wie etwa beim Autismus spiele , da die Aktionsbeobachtungsneuronen und die Aktionsausführungsneuronen, die eben beim Beobachten und Ausführen auf unterschiedliche Aktionen reagieren, der Kontrolle der Nachahmungsreaktionen dienen , um z.B. unerwünschtes Imitationsverhalten zunächst einmal zu unterdrücken. Möglicherweise spielen Speiegelneuronen auch eine entscheidende Rolle, um die Unterscheidung des Selbst einer Person von Anderen sicherzustellen. Spiegelneuronen machen Menschen, die sich beobachten, einander ähnlicher, führen also letztlich zu konformem Verhalten, was aber nicht in körperlicher Anwesenheit geschehen muss, sondern auch medial vermittelt sein kann. Daher fördern Spiegelneuronen nicht nur Empathie, sondern "übertragen" auch Wut, Panik oder Aggressivität. Sie sind vermutlich auch an jenem Mechanismus beteiligt, der das Anschauen von Darstellungen der Gewalt in Filmen oder das Spielen von Ego-Shootern zu einem latenten Lernprozess machen.

Allerdings widersprechen diesen bisheriger Annahmen Forschungen von Ilan Dinstein (New York University). Man verglich in Experimenten Autisten mit gesunden Versuchspersonen, ließ diese selbst Handbewegungen vollführen oder solche lediglich bei anderen beobachten. Die funktionelle Magnetresonanz-Tomographie zeigte, dass sich die Gehirnaktivität der beiden Gruppen nicht unterschied, was stark gegen die Hypothese eines defekten Spiegelneuronensystems bei Autisten spricht.

Quellen

Banissy, Michael J. & Ward, Jamie (2007). Mirror-touch synesthesia is linked with empathy. Nature Neurosci. doi: 10.1038/nn1926.

Blakemore, S. -J., et al. (2005). Somatosensory activations during the observation of touch and a case of vision-touch synaesthesia. Brain 128: 1571-1583.

Mukamel, Roy, Ekstrom, Arne D., Kaplan, Jonas, Iacoboni, Marco & Fried, Itzhak (2010). Single-Neuron Responses in Humans during Execution and Observation of Actions. Current Biology. doi:10.1016/j.cub.2010.02.045

Spiegelneurone und Schönheit

Übrigens sind die Spiegelneurone auch für das Schönheitsempfinden mit verantwortlich, wie Peter Sanftmann unter dem Titel "Entsteht Schönheit erst im Gehirn des Betrachters?" schreibt. Er berichtet von Forschungsergebnissen, bei denen das Schönheitsempfinden an sich näher untersucht worden war und in "objektive" und "subjektive" Schönheitskriterien aufgeschlüsselt wurde. Als Anschauungsobjekte wählten man Bilder von Skulpturen aus der Epoche der Klassik und der Renaissance aus, als Betrachter wurden zwei Gruppen von ProbandeInnen gewählt: solche mit Erfahrung in der Kunstkritik und solche ohne. "Die "objektive" Perspektive wurde durch die Gegenüberstellung von Bildern der Skulpturen aus der Epoche der Klassik und der Renaissance untersucht, die kanonische Proportionen zeigten. Die gleichen Bilder wurden durch Bildbearbeitungssoftware verzerrt, sodass sie nicht mehr die richtigen Proportionen aufwiesen. Diese Untersuchung zeigte, dass der "goldene Schnitt" in den originalen Werken bestimmte Gruppen von Neuronen in der Großhirnrinde wie auch in der Inselrinde aktivierte. Insbesondere die Inselrinde ist für ihre Rolle in der Bewertung von Gefühlen bekannt. Diese Reaktion war besonders hervortretend, wenn die Beobachter aufgefordert waren, die Werke nur auf sich wirken zu lassen und nicht weiter zu analysieren. Hier waren im Gehirn die stärksten Reaktionen auf die Bilder in den fMRI-Aufnahmen zu sehen. (…) Die "subjektive" Perspektive wurde untersucht, indem die Studienprobanden eine zufällige Auswahl an Bildern selbst über die Schönheit der Bilder entschieden und sie so in zwei Kategorien von unästhetisch und ästhetisch sortierten. Die Bilder, die subjektiv in die Kategorie der ästhetischen Bilder sortiert wurden, zeigten in den fMRI-Aufnahmen eine Aktivierung der Mandelkern-Gehirnregion. Diese Gehirnstruktur spielt eine Rolle bei neu auftauchenden Sinnenreizen, die emotionalen Wert tragen."

Vermutlich wird das Schönheitsempfinden in den Versuchspersonen mit Erfahrung in der Kunstkritik von zwei konkurrierenden Prozessen gesteuert ist:

Bei der Beurteilung von Schönheit spielen also sowohl die objektiven als auch die subjektiven Faktoren eine wichtige Rolle, wobei die subjektiven Faktoren von den eigenen emotionalen Erfahrungen abhängen.

Quelle

Sanftmann, Peter (2010). Entsteht Schönheit erst im Gehirn des Betrachters? The Epoch Times Nr. 11/2010
WWW: http://www.epochtimes.de/articles/2010/03/17/557563.html (10-03-21)

Weitere Literatur

Mees, Ulrich (1991). Die Struktur der Emotionen. Göttingen: Hogrefe.

Ekman, P. (1973). Darwin and facial expression: A century of research in review. New York: Academic Press.

Averill, J.R. & Nunley, E.P. (1992). Die Entdeckung der Gefühle. Ursprung und Entwicklung unserer Emotionen. Hamburg: Kabel.

Ekman, P., Friesen, W.V. & Tomkins, S.S. (1971). Facial affect scoring technique: A first validity study. Semiotica, 1, 37-53.

Schmidt-Atzert, Lothar (1996). Lehrbuch der Emotionspsychologie. Stuttgart: Kohlhammer.

Plutchik, R. (1962). The emotions: Facts, theories, and a new model. New York: Random House.

Kleinginna, P.R. Jr. & Kleinginna, A.M. (1981). A categorized list of emotion definitions, with suggestions for a consensual definition. Motivation and Emotion, 5, S. 345-355.

Petri, H.L. (1996). Motivation: Theory, Research, and Application. Belmont, CA: Wadsworth.

Quellen

http://www.stud.uni-wuppertal.de/~ya0023/phys_psy/emotion.htm (01-12-24)

Sponsel, Rudolf (2002). Gefühle als Grundelemente des Psychischen. Ein Reader aus: Keller, Josef A. (1981). Grundlagen der Motivation. IP-GIPT. Erlangen: http://www.sgipt.org/gipt/allpsy/fuehl/reader/keller.htm (02-06-29)

Bildquellen

http://www.voll-psychologisch.de/2002/Studium&Beruf/hoersaal/Emotionen/1-ekman.jpg (03-11-30)

http://seminarserver.fb14.uni-dortmund.de/boehm/SS_2003/SE_EmoMot/02_Gesichtsausdruck_Basisemotionen.pdf (03-06-28)

http://www.teachsam.de/psy/psy_emotion/psy_emotion_1.htm (05-05-02)

 



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